Future Weekly - der Startup Podcast!

#385 - Jürgen Mayerhofer über Energiewende, Exit & den ersten Job

July 14, 2024 Markus Raunig & Jürgen Mayerhofer Episode 385
#385 - Jürgen Mayerhofer über Energiewende, Exit & den ersten Job
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#385 - Jürgen Mayerhofer über Energiewende, Exit & den ersten Job
Jul 14, 2024 Episode 385
Markus Raunig & Jürgen Mayerhofer

Im Deep Dive hat Markus Raunig diese Woche Jürgen Mayerhofer zu Gast. Jürgen ist CEO & Co-Founder vom Energy-Trading Startup Enspired. Im Podcast erzählt er welche Pläne sein erster Job durchkreuzt hat, wieso er an die Energiewende glaubt und warum er nach seinem ersten großen Exit gleich wieder gegründet hat.

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Redaktion & Produktion: Jakob Seybold
Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com

Show Notes Transcript

Im Deep Dive hat Markus Raunig diese Woche Jürgen Mayerhofer zu Gast. Jürgen ist CEO & Co-Founder vom Energy-Trading Startup Enspired. Im Podcast erzählt er welche Pläne sein erster Job durchkreuzt hat, wieso er an die Energiewende glaubt und warum er nach seinem ersten großen Exit gleich wieder gegründet hat.

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Markus (00:01.47)
Einen wunderschönen guten Morgen, guten Mittag, guten Abend, willkommen bei Future Weekly, dem Startup -Podcast. Heute mit mir Markus und weil Deep Dive Tag ist mit einem großartigen Gast und das ist heute der Jürgen Meyerhofer. Hallo Jürgen.

Jürgen (00:13.357)
Hallo Markus!

Markus (00:14.846)
Wir freuen uns sehr, dass du heute bei uns bist und wir starten mit einem Blick auf LinkedIn. Da steht Jürgen Meyerhofer, CEO und Co -Founder Inspired. Und wenn man fleißig Future Weekly gehört hat, dann weiß man, dass es da in den letzten Wochen ganz coole News gab. Eine 25 Millionen Euro Series B, die ihr aufgestellt habt. Also richtig viel Geld, das da gerade auf dem Konto landet. Erzähl einmal, was macht Inspired? Was machst du? Und wie schaut es eigentlich aus mit euren Plänen?

Jürgen (00:45.388)
Vielleicht starte ich mit mir. Es gibt natürlich eine sehr starke Korrelation zwischen meiner Geschichte und der von Inspired. Also mein Hintergrund ist über 20 Jahre Energiewirtschaft. Ich habe gestartet als Software -Entwickler. Zu Beginn habe ich das österreichische Gasnetz optimiert. Mittlerweile ist das nicht mehr so gut angesehen, dass das aus Russland importiert wird. Das war aber eines der ersten Businesses, wo ich

wo ich tätig war. Ich habe dann in ganz Europa Software -Systeme implementiert als Berater. Ich bin in Deutschland gesessen, in Frankfurt, aber auch in Bukarest, in Istanbul. Also meine ganze Historie war Software im Energiebereich in verschiedensten Räumen, vom entwickeln bis zum implementieren und war dann zuletzt Geschäftsführer der Firma Visotec. Ein sehr nischiges Unternehmen, würde ich sagen, ein österreichisches.

Wir haben uns auf das Thema algorithmischer Stromhandel fokussiert. Du kannst dir das so vorstellen, bis 2014 ein Stromhändler oder eine Händlerin sitzt vor 12 bis 14 Bildschirmen und schaut sich Satellitenbilder, Windprognosen, Sahara -Staubprognosen, alles Mögliche an und trifft dann Handelsentscheidungen. Und dann kauft und verkauft und gut und schlecht und wie auch immer.

Ab Ende 2014 konnte man das ganze über Schnittstellen machen, also automatisiert diese Datenanalysiengebote abgeben. Das war Blue Ocean, fast wie im Lehrbuch. Also gestern Trader vor 14 Schirmen, je mehr desto cooler. Und einen Tag später kannst du alles automatisieren. Das war das Thema, auf das wir damals gesprungen sind, 2015 als Visotek noch. Wir waren da sehr erfolgreich, haben innerhalb von zweieinhalb Jahren, es war keine VC -Story, also organisch gewachsen.

über 40 Kunden in ganz Europa gewonnen. Also alle großen Energieversorger, die du jemals gehört hast, von Iberdrola in Spanien, Esti Energie in Estland, Ineco in den Niederlanden, EMBW in Österreich, fast alle. Ich glaube, außer die Vorarlberger haben sich gewährt. Warum auch immer. Aber auch in den Nordics eine Axpo, eine Allstate etc. Also super Folk -Story für Wiener Software -Unternehmen.

Jürgen (03:00.999)
haben dann einen Exit 2019 gemacht an die Toronto Montreux Stock Exchange, sind dann integriert worden und wir hatten die Idee schon sehr lange in den Kopf, haben sie aber nie umgesetzt, weil wir dadurch Wettbewerber unserer eigenen Kunden werden. Sie haben immer gesagt, es ist schwierig unser SaaS -Business selbst zu kannibalisieren potentiell.

Und haben dann gesagt, vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Wir haben natürlich einen sehr guten Blick auf den Markt gehabt, weil wir haben gesehen, wer hat unsere Software, wer hat keine Software, wer will Software selber bauen, wer hat was vom Mitbewerber. Wir haben eigentlich in ganz Europa gewusst, wie sind die Player technologisch aufgestellt und haben gesagt, wir glauben, wir können es besser, vor allem wenn es den Bereich Flexibilitätsvermarktung geht. Also wenn ich das sage, heißt es...

Kraftwerke rauf runter regeln, Verbraucher rauf runter regeln, Batterien laden, entladen, Pumpspeicher hochpumpen, dann wieder Wasser runterlassen zum Strom erzeugen. Also alles was hilft Abweichungen aus PV und Windprognosen abzufedern, nennen wir es mal so. Man hat gesagt, da sind alle schwach auf der Brust und wenn wir wirklich daran glauben, dass die Energiewende klappen soll, wird die Renewable Penetration, also die

der Anteil erneuerbarer Erzeugung steigen und damit auch der Bedarf und Flexibilität oder der Wert von Flexibilität, das war mal so unsere Wette. Seit 2019 war das jetzt noch nicht so sexy wie jetzt, wo jeder sagt, wow, Batterien und AI und Co. Damals war das eigentlich fast nur langweilig und wirklich eine Wette auf die Zukunft, da haben wir richtig Glück gehabt. Das zweite Thema war, wir haben gesagt, gut, die haben alle Händler noch immer sitzen vor 12, 14 Schirmen, wir machen das automatisiert.

haben das automatisiert gemacht, wir verbinden Anlagen. Dazwischen gibt es keine Interaktion mit einem Menschen. Also es wird alles über Machine Learning Modelle trainiert, keine Freigaben, keine Eingriffe, keine Parameter werden geändert. Und dann haben wir gesagt, das letzten Punkt für den SPIRED, wie schaffen wir es mit jedem Beliebigen auf diesem Planeten zu arbeiten? Also wie Sie jetzt über Dressable Market sprechen, haben wir gesagt, gut, wir müssen das können, was die großen Energieversorger auch können, das heißt, wir müssen den Zugang

Jürgen (05:15.394)
zu Strombörsen, zu Netzbetreibern sicherstellen. Und das heißt, wir bauen unsere Software selber, aber rundherum bringen wir das ganze Paket mit, zu sagen, wenn du jetzt sagst, oder ich frag dich Markus, was heißt die Batterie, warum stehen eine größere und du sagst ja zufällig in Österreich da und dort, dann hätten wir alles, diese Batterie kommerziell zu optimieren. Das war so die Grundidee und der Rest der Markt hat so sein.

Sein Nötiges dazu getan, zuerst Corona, dann Energiekrise. Das hat uns Businessplantechnisch doch deutlich nach vorne geholt. Mittlerweile kannst du mit jedem, mit meinem Nachbarn über TV und Batteriespeicher reden. 2019 war das noch ein bisschen nördig alles, glaube ich, so in der Breite. Genau, das war so in kurz, was wir tun. Wir können gerne im Detail darüber sprechen, weil wir optimieren Flexibilitäten für

Für dritte nennen wir es mal als kein Infrastruktur -Fonds, sei es noch immer Energieversorger mit denen wir arbeiten, Unternehmen die Wind - und PV -Kraftwerke bauen und jetzt Batterien dazustellen, Batterieswapping Stations können das sein. Also alles was sich regeln lässt ist unser Ding.

Markus (06:29.182)
Definitiv ein sehr aktuelles Thema. Lass uns noch mal einen Schritt zurück machen. Wenn du an den kleinen Jürgen denkst, der jetzt sechs, sieben Jahre alt war, gab es damals schon eine Faszination für Energie oder hat sich das erst später entwickelt?

Jürgen (06:46.975)
Nein, die Energie war ein Unfall. Es hat schon immer eine Faszination für, ich nenne es mal ganz plump, Computer gegeben. Das ist bis zu in unserer Schule, also ich bin langenloser als Niederösterreicher, hat es dann die ersten Neigungskurse Informatik gegeben. Da war ich natürlich dabei und habe dann meine Eltern für die, ich habe HDL in St .Pölten gemacht, überredet, mir den Pension 120 damals zu kaufen. Es hätte nur mal den 133 Megahertz gegeben.

und dann habe ich selber zusammengebaut und Grafikkarte und alles, was damals so dazugehört hat. Mittlerweile würden die Jungen sagen, was ist das und warum hat jemand so etwas getan? Aber ich habe dann schon fünf Jahre mich mit allen möglichen Programmiersprachen hobbymäßig Spiele programmieren beschäftigt und die Energiewirtschaft war wirklich, ich habe eigentlich einen Job gesucht, wo ich was Cooles programmieren kann und das war zufällig.

Es war wirklich zufällig. Mir hat die Programmieraufgabe gefallen und dann war es ein Gasnetz optimieren. Leidenschaft für Energie 0, aber die ist dann relativ schnell entfacht, wie ich mich dann mehr im Detail damit beschäftigt habe. Also meine Leidenschaft ist eigentlich Software.

Markus (08:03.294)
Das heißt, du hast HTL gemacht und dann, aber wenn ich das richtig gesehen habe, tatsächlich nicht Informatik studiert, sondern später mal Wirtschaft, oder?

Jürgen (08:10.683)
Nein. Genau, also ich habe mich auch entschieden nach der Art gleich arbeiten zu gehen. Ich wollte unabhängig sein und nicht bei meinen Eltern auf der Tasche hängen. Darum habe ich erst später studiert, das war auch ganz gut. Ich habe da schon ein paar Jahre Softwareentwicklungserfahrung gehabt und ich habe gemerkt, es macht mir eigentlich mehr Spaß. Oder ich will auch mit den Kunden sprechen. Also am Anfang habe ich einfach das gekodet, was mir ein Projektleiter gesagt hat oder ein Businessanalyst und dann habe ich hinterher gesagt, kann ich bitte mitgehen, weil ...

Markus (08:16.702)
Mhm.

Jürgen (08:39.387)
Ich würde das gerne hören, was ist denen wichtig, wie beschreiben sie es? Du kriegst sonst immer alles einmal ums Eck und dann bin ich drauf gekommen. Eigentlich ist das ziemlich cool, auch mit den Kunden zu sprechen. Dann habe ich mich entschieden, Projektmanagement zu studieren, weil wir sehr viel Individualsoftware gebaut haben. Also kein Standardprodukt, sondern da habe ich gesagt, das interessiert mich und habe dann sehr lange gemacht mit dem Kunden sprechen, Angebote machen, Aufentschätzungen und selbst implementieren. Das ist super effizient.

skaliert aber nicht. Irgendwann bist du dein eigenes Limit, weil du kannst nicht alles selber bauen, was du willst. Dann habe ich mich irgendwann entscheiden müssen und habe dann graduell immer weniger entwickelt, weil es mir einfach mehr Spaß gemacht hat, mit Kundenlösungen zu finden und zu konzeptionieren. So habe ich mich dann leicht wegentwickelt vom Softwareentwickeln, aber doch immer nur Softwareprojekte gemacht. Und der Rest ist so weitergegangen.

Im Zuge meiner Karriere habe ich dann gesagt, gut, jetzt habe ich das im Griff. Als nächstes war dann der MBA, weil ich gesagt habe, mir interessiert ist Strategie, Unternehmensführung, diese ganzen Financial Aspects. Und das letzte war dann Stanford Programm über Jahr, wo es eigentlich Innovation und so Themen gegangen ist. Die Ausbildung hat immer so gepasst und das war mir auch wichtig, dass ich etwas aus der Ausbildung nehmen kann und am nächsten Tag in der Firma ausprobieren. Weil ich glaube, sonst hat es einfach nur den halben Wert.

Wenn du irgendwas abstraktes lernst und hoffst, dass du das vielleicht im nächsten Job anwenden kannst. Das war schon absichtlich so.

Markus (10:11.871)
Mhm.

Markus (10:15.359)
Und jetzt hast du gemeint, die Energie war eigentlich eher ein Unfall, hast du gesagt. Jedenfalls ein Zufall wahrscheinlich. Wie ist dieser Unfall passiert?

Jürgen (10:26.87)
Also die ganz ehrliche... Pass auf, jetzt muss ich was erzählen, das ist ja eigentlich eine Frechheit, wie das in Österreich funktioniert. Ich habe immer bravere Erdpraxis gemacht und habe dann nach dem Bundesheer, das kannst du dir anrechnen lassen, eigentlich Anspruch auf Arbeitslose gehabt, obwohl ich in meinem Leben noch nie richtig gearbeitet habe. Und dann habe ich zu meinen Eltern gesagt, du, ich war im Mai mit dem Bundesheer fertig, ich habe gesagt, du, könntest du jetzt den Sommer mal...

ein bisschen chillen, Arbeitslose kassieren und alles ist gut und meine Mutter hat gesagt, bist du wahnsinnig, hast noch nie gearbeitet, was heißt Arbeitslose, du bewirbst dich jetzt. Und dann habe ich mich tatsächlich bei ein paar Firmen beworben, wo ich absolut nicht arbeiten wollte. Weil ich mir gedacht habe, dann wird es einfach für mich, ich mache das Bewerbungsgespräch und dann erzähle ich meiner Mama, sorry, hat überhaupt nicht gepasst. Und tatsächlich habe ich mich dann bei einer

die Firma Antek beworben, die erste und das hat wirklich super gepasst. Ich hab mir am Anfang gedacht, das ist kein so guter Feed, bewerbe ich mich halt und das war dann so cool, dass ich wirklich tatsächlich, ich glaube im Monat später oder so, also Mitte im Sommer habe ich sofort begonnen zu arbeiten und bin dort gleich ins erste Projekt gestolpert, würde ich jetzt mal sagen. Aber eigentlich wollte ich mir es am Anfang chillig machen, nach dem Bundesjahr, mit Arbeitslose und so.

Und da haben wir es nicht aussuchen können. Da war jetzt, Gasmarkt wird liberalisiert und auf einmal, das war die Zeit 2002, wo du dir auf einmal den Lieferanten aussuchen konntest. Das war ja auch noch nicht immer so. Also zumindest im Gas, im Strom war das schon ein bisschen früher, Ende der 90er. Und dann haben wir das Thema angeschaut und dann ist es auf einmal Optimierung von Gasverteilungen zu gehen und dann ist das alles so passiert.

Sie ist auch nicht mal in der Jobausschreibung oder so gestanden. Ich habe nach Softwareentwicklungsjobs gesucht. Unabhängig von Vertical oder was auch immer. Und wollte gar nicht dort arbeiten eigentlich.

Markus (12:27.486)
Das finde ich aber schon spannend, weil du hast gesagt, eigentlich hättest gerne Arbeitslosen bekommen und dann mal ein bisschen, ich sage jetzt mal, gefaulenzt. Und gleichzeitig bist du dann dort hängen geblieben. Gleichzeitig war scheinbar etwas, was dich, ich sage jetzt mal, mitgenommen hat, was bei dir auch einen gewissen Enthusiasmus ausgelöst hat. Was war das?

Jürgen (12:32.306)
Ja.

Jürgen (12:48.081)
Das war A, dass es ein kleines Unternehmen war, das war so quasi wie ein Spinout von einem anderen Unternehmen, das waren ein bisschen über zehn Leute, die dann als Kunden, die haben zwei große Kunden am Anfang gehabt, ÖBB und OMV, also OMV Gas, den Gasnetzbetreiber in dem Fall, für den ich dann gearbeitet habe. Und ich war dort Mitarbeiter Nummer 17. Und das war so euphorisch und enthusiastisch und ich bin dahingegangen und ich kann mich noch an welche erinnern, die waren total schrecklich.

Da ist ein Typ vor mir gesessen, also ich sage jetzt die Firma nicht, das hat sich so eingebrannt, der hat sich mein Zeugnis angesehen, das war okay, ja, das war ein guter Erfolg in der HTL, wissen wir aber eh alles, das ist irrelevant, du kannst mit einem guten Erfolg mega schlau sein oder was auch immer, es hat überhaupt keine Aussage gehabt. Da habe ich mich gefragt, kannst du das, kannst du das, hast du das schon gemacht? Und ich habe mir gesagt, schau einfach in mein Zeugnis, du weißt welche fünf Dinge ich in der Schule gelernt habe, welche ich nicht, ich habe dir erzählt, was ich so zu Hause gemacht habe und das hat so einen Prüfungscharakter gehabt und dann hat man gedacht, mein,

Gott, keine Sekunde möchte ich arbeiten. Und das war so meine erste Erfahrung. Und dann haben wir gedacht, Gott, arbeiten ist echt schlimm. Also wenn die alle so sind, das ist ja Schule zum Quadrat. Und dann war ich dort bei der ONTAC und das war ganz anders. Weil die haben gesagt, Zeugnis, alles gut, jetzt reden wir mal über dich. Die waren an der Person interessiert. Die haben gesagt, was machst du gerne, was ist das? Dann haben wir übers Bundesheer geredet, ich habe ewig Handball gespielt. Also die haben wirklich geschaut.

passt die Person zu uns und den Rest lernen wir schon, weil wir wissen, du bist unter HTL. Wir brauchen da jetzt kein Damm -Damm -Machen, was du kannst oder nicht kannst, du hast noch nie wirklich gearbeitet. Und das war für mich ganz spannend, weil das war das einzige Bewerbungsgespräch, wo es mich gegangen ist und nicht die Skills, die ich irgendwann mit der Schule gelernt habe und wo ich schon fast ein schlechtes Gewissen gehabt habe, dass ich nicht am Wochenende noch drei Programmierbücher gelesen habe. Und da ist es mir eigentlich gar nicht so das Projekt oder das Thema gegangen, sondern einfach, wenn man dachte,

mit denen möchte ich arbeiten. Und von denen kann ich was lernen. Also es war ziemlich klar, die haben mir schon gesagt, sie arbeiten mit Oracle Datenbanken und bla und da gibt es Frontend in Java damals und du kannst dir aussuchen und du darfst beides ausprobieren und dann sucht dir aus, ist das eher das Backend oder das Frontend. Bei mir war es dann das Backend mit Datenbanktuning und so. Das habe ich cool gefunden. Und die wollten einfach wissen, also die wollten was über mich erfahren und ich glaube das war so das Thema.

Markus (14:46.432)
Mhm.

Jürgen (15:12.14)
Das ganz anders war als bei allen an den Bewerbungsgesprächen und das, wo für mich dann auch klar war, gut, dann brauch ich jetzt nicht irgendwie die Faulenzen, sondern den Choppedi gern. Und das war auch gut so. Es war auch wie versprochen dann.

Markus (15:26.401)
Es hat dann auch siebeneinhalb Jahre gedauert. Was war dann der Schritt da hinaus? War das dann fürs Studium oder steht dann, dass du Freelancer warst für fünf Jahre?

Jürgen (15:42.858)
Genau. Ich habe irgendwann den starken Drang verspürt, selbstbestimmt, mehr selbstbestimmt zu sein. Er hat dort viele Freiheiten. Er ist mein Kunde. Ich habe vom Angebot bis teilweise mit dem Entwicklung alles gemacht. Das war eigentlich cool. Aber irgendwie war es halt auch, wenn du immer für einen Kunden arbeitest, ist immer das Gleiche ein bisschen anders. Redesign da, Gain Request dort.

Dann hätte es einmal die Chance gegeben, die Business Unit Energy zu leiten. Darum habe ich mich nicht einmal beworben, weil ich mir gedacht habe, heutzutage mit den Generationen ist es ein bisschen anders. Ich komme aus einer Generation, da ist man sehr bescheiden und versuche Dinge erst zu machen, wenn ich wirklich überzeugt bin, dass ich das gut mache. Und er denkt, das ist ein cooler Jobtitle. Und dann habe ich gesagt, ich probiere es als Freelancer. Das ist das Gegenteil, maximale Freiheit.

und hatte dann das Glück, dass die OMV damals entschlossen hat, in den Stromhandel einzusteigen. Und als die gehört haben, das waren mein Kunde quasi dort davor, als die gehört haben, ich bin Freelancer und sie haben gesagt, Jürgen, ich habe ein Projekt und ab dem Zeitpunkt bin ich mal zwei Jahre dort gesessen und habe dort dieses Stromhandels -Business von der Software -Seite mit aufgebaut von Handelssystem und Integration mehrerer Länder und das war halt genau ein Thema, da habe ich oft blühen können, die haben gesagt, mach.

und ich durfte entscheiden, wie ich es mache und wie schnell und was ist wichtiger. Die haben mir die totale Freiheit gegeben und haben gesagt, sie haben keine Zeit, mach, das ist das Ergebnis. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Das war noch einmal, es war nicht mach irgendwas, sondern es war sehr zielgerichtet. Die haben gesagt, da ist der Projektplan, bis dahin muss das erledigt sein, do it. Und das ist die Arbeitsweise, die ich mag.

Wenn jetzt keiner sagt rechts, links, oben, unten oder die Technologie oder es muss PowerPoint oder Excel oder was auch immer sein. Ich bin immer von einem ins andere gestolpert. Ich habe mir eigentlich, glaube ich, danach nie wieder irgendwo beworben oder irgendwas, außer meinem ersten Job. Das ist immer passiert, würde ich sagen.

Markus (17:55.272)
Du hast eh einen bescheidenen Blick und willst eigentlich Dinge erst machen, wenn du dich bereit dafür fühlst. Der nächste Schritt war, dass du dann eben Geschäftsführung übernommen hast von Visotek. Warum hast du dich dafür bereit gefühlt oder warum hast du da dann gesagt, vorher hast du gemeint, das war die Leadership -Rolle für Energiehandel und jetzt ist es gleich eine Geschäftsführungsrolle. Also was ist in diesen vielleicht

Das ist jetzt fünf Jahre passiert, wo du gesagt hast, jetzt bin ich ready für Geschäftsführung.

Jürgen (18:27.684)
Ich glaube es gibt zwei Aspekte, also drei. Fangen wir mal mit den einfachen an. Also was du als Freelancer oder als Berater lernst, ist Teams zu führen, auch wenn du nicht disziplinär Vorgesetzter bist. Das ist ein Komponent, den sehr viele unterschätzen. Weil jeder glaubt immer, ich muss Head of X sein oder Vice President Y, einen Impact zu haben. Und ich finde, das ist ein bisschen eine Ausrede, das ist die bequeme Variante, weil ich habe das Gefühl, wenn ich Markus sein Chef bin ...

dann kann ich ihm was sagen. Die Wahrheit ist, es macht überhaupt keinen Unterschied. Nur weil du Vorgesetzter oder wie auch immer du das nennen oder Leader bist, sag ich jetzt, wie wir einen bei dir inspirieren, macht dich das jetzt nicht mächtig oder was auch immer. Du kannst die formelle Position haben und die Leute finden das alles total doof, wie du mit ihnen umgehst, welche Entscheidungen du triffst. Also ich glaube diese formalen Positionen, die helfen natürlich ein bisschen, aber sie werden maßlos überschätzt.

Und ich war da im Projekt involviert im Project Management Office, wo ich 200 Leute intern gehabt habe, quer durch die Bank, vom SAP -Team bis zu Energiehandlern, bis zu Risikomanagement, bis zu Finance. Und ich musste ja auch irgendwie koordinieren und ich war nur der Ex, deine Berater und das hat jeder gewusst. Ich war nicht einmal keine Organisation. Also ich hatte das Gefühl, dass ich nicht so schlecht unterwegs war. Rein jetzt für mich selbst. Die zweite Komponente war

Die Visotec habe ich schon sehr lange gekannt. Die waren unser größter Mitbewerber im ersten Job. Also wir haben uns energiewirtschaftliche Kunden geprügelt, mehr oder weniger die ONTEC und die Visotec. Also ich kannte die Founder jetzt als Competitor und als Freelancer habe ich das System sechs oder siebenmal implementiert. Auf Kundenseite dann, ja. Also bei der OMV in Rumänien, in der Türkei etc.

Das heißt, dass ich aber auch aus Kundenseite gewusst, wie ist das? Das hat sogar so weit geführt, als Freelancer, dass sie mich einmal beauftragt haben als Freelancer und haben gesagt, du kennst den Kunden, du kennst unser System, wir haben keine Ressourcen, bitte kümmere dich darum. Das heißt, das Risiko für mich war sehr gering, weil ich habe gehört, das waren damals knappe 30 Leute und davon habe ich wahrscheinlich 20 schon gekannt, inklusive der Eigentümer. Und war aber damals eigentlich gerade super happy, da war ich vielleicht noch als Zwischenschritt, dann war die Ölkrise.

Jürgen (20:43.198)
Ölpreis von über 100 auf 30 runter, OMV sagt alle OPEX weg. Also was sind die einfachsten OPEX -Berater? Also da bin ich dann, da hat mir auch meine jahrelange Verbindung zur OMV nichts geholfen, ich hab gesagt, zwei Leute kosten sparen, zu Recht. Und dann hab ich gesagt, du, was mach ich jetzt? Dann hab ich überlegt, wo ich mich bei dem Big Four irgendwie bewerbe und sag, hey, geiles Logo. Und dann hab ich gedacht, mein Gott, wenn mich die zu einer Bank und einer Versicherung schicken, nix jetzt für die Zuhörer, die in dem Bereich arbeiten.

Markus (20:48.352)
Hm.

Jürgen (21:12.926)
Aber für mich war dazu im Zeitpunkt klar Energiewirtschaft. Und dann bin ich zu Advisory House gegangen. Das ist eine Boutique -Beratung. Ehemalige McKinsey's, Accenture's, BCG's etc. die aber nur Energiewirtschaft machen. Und dann haben wir gedacht, dann kriege ich die Kompetenz von den Großen mit Fokus Energiewirtschaft. Und das war wieder etwas, wo ich mich beworben habe, aber nur dort, sonst nirgends. Und das hat sofort gepasst und ich war super happy mit den Projekten.

Dann hat mir der Johannes, einer der zwei Eigentümer von der Visotec angerufen und gesagt, wir brauchen jemanden, wir haben dieses neue Allgut -Trading -Produkt der Strategie und so macht. Da habe ich gerade mein MBE erledigt gehabt. Und das ist die dritte Komponente. Ich habe das Gefühl gehabt, ich habe zumindest das Handwerkszeug gelernt. Wie gehe ich das an? Was ist wichtig? Was ist weniger wichtig? Und das war dann relativ einfach. Es war Energiewirtschaft, es war Software. Ich kannte die Firma.

Ich habe deren Tools schon implementiert und ich habe das Gefühl gehabt, MBE -technisch habe ich das Handwerkszeug gelernt und Führungstechnisch. Und man dachte, gut, das kriege ich irgendwie auf die Reihe. Es sind schlaue Leute dort, es ist eine stabile Firma. Das muss da auch nochmal unter... Wenn ich es jetzt mit der Inspired vergleiche, ist es ein Unterschied, ob eine Firma organisch wächst und das läuft sehr viel schon. Oder ob du in ein hochdynamisches Umfeld kommst, wo jedes Jahr 30, 40 und wenn es nur 20 Leute dazukommen. Das ist nochmal ein ticker anderer Challenge, würde ich sagen.

Das war für mich so getan, wie ich mir überlege, aber emotional war das in einer Millisekunde entschieden. Das war einfach so, weißt du, manchmal passt es einfach. Das war so das Ergebnis von, genau das ist jetzt der richtige Schritt. Thema passt, Challenge passt. Mein Sohn ist auf die Welt gekommen, da hat man dieses Berater vier Tage die Woche in Frankfurt, weil da eh überhaupt niemand in den Kram gepasst. In Wien war es, also ich konnte das von zu Hause der Team pendeln, was lange los.

Also es hat alles gepasst, also nichts zu meckern, es war wie diese Grundentscheidung.

Markus (23:18.469)
Und da war sie dann knapp drei Jahre und du hast es vorhin schon erwähnt, dann habt ihr einen Exit hingelegt. Wie kam es dazu?

Jürgen (23:25.592)
Eigentlich total ungeplant. Wie so oft bei solchen Themen. Meine Job war Strategie und geografische Expansion und das wofür ich wirklich brenne. Wir haben versucht über Partner unseren Addressable Market zu vergrößern und Zugang zu Kunden einfacher zu finden. Es gibt einen Player, die sind wirklich gut unterwegs, das ist die Trey Port aus London.

Die haben über 400 Kunden. Also die sind eine Broker Plattform und wenn du bilateral Strom - oder Gas handelst in Europa, dann bist du dort. Egal ob du eine Shell bist oder eine Stadtwerke XY, also alles. Und wir haben uns eigentlich gedacht, das ist der perfekte Partner. Wir nehmen unsere Software, integrieren sie in ihre Software und kriegen Zugang zu 400 Kunden. Und die haben das natürlich auch cool gefunden, weil wir hatten

Ich würde behaupten, die innovativste algorithmische Trading -Lösung. Und dann war es irgendwann leise. Ich glaube, dann haben sie mal die Rechnung gemacht, wie viel mit, wir hatten so einen Ansatz mit Revenue -Sharing und so. Und dann haben sie irgendwie gedacht, mein Gott, ich werfe in Wiener da eine Lawine an Euros in den Rachen. Und ja, und so ist es dann irgendwie gekommen, dass die dann einmal vorsichtig angefragt haben, ob es auch andere Möglichkeiten der Kooperation gibt. Aber es war eher so ein strategisch guter Fit, weil ...

Die wollten die Technologie haben, ein Standort in Wien oder außerhalb von UK war sowieso interessant für sie, auch im Sinne von Recruiting etc. Wir wollten Zugriff auf die 400 Kunden relativ einfach haben, vielleicht ein bisschen schneller wachsen. Also wir haben Innovations -Roadmap gehabt, die wir eigentlich organisch nicht gestemmt haben, also eigentlich viel zu viele Ideen für die Ressourcen, die wir hatten. Wir waren dann damals 50 Leute, also wir sind organisch gut gewachsen, von 30 auf 52 in zweieinhalb Jahren oder so.

ganz sauber für organischen Wachstum. Genau, dann ist das eine zum anderen und es hat dann gar nicht so lange gedauert, die Transaktion.

Markus (25:32.8)
War für dich klar, dass mit der Transaktion dann für dich ein neues Kapitel beginnt oder hat sich das...

Jürgen (25:37.523)
Nein gar nicht. Hör auf bitte, ich bin so ein naiver Optimist. Wir haben denen gepitcht. Das ist unsere Roadmap und wir brauchen so viel Euros und so viele Leute und dann reißen wir die Welt mit unserer KI nieder und Co. Und ich habe maßlos unterschätzt, wie langsam es vielleicht jetzt ein bisschen ungerecht, aber wie unterschiedlich die Geschwindigkeiten sein können zwischen dem was wir als normal empfinden und was jemand anderes als normal empfindet.

Und in unserer Welt wäre das so gewesen gut, jetzt habt ihr eh während Judile Gents und so schon das anschauen können und so gefühlt zwei Wochen später kriegen wir das Geld und dürfen Lawy Neute Recruiten. Und dann ist es irgendwie so, jetzt müssen wir nochmal einen Business Case machen und wie ist das und das und... Das ist halt einfach nicht meine Welt. Also wir sind alle, also alle die auch bei der Inspired sind von der Kultur her. Speed is King ist übertrieben, aber welches Angebot nimmst du, wenn du dir irgendwas privat kaufst, dass du das in zwei Tagen kriegst oder dass du...

dann einen Monat später kriegst, wo du das andere schon dreimal diskutiert hast und zweimal unterschrieben bevor. Weißt du, was ich meine? Also das ist bei sehr vielen Dingen. Wie schnell kannst du Kunden -Software -Updates liefern? Wie schnell kannst du Entscheidungen treffen? Und das war für mich persönlich jetzt einfach nicht die Geschwindigkeit, die im Sinn gehabt hat. Aber meine Hoffnung, also wenn du mich am Tag der Unterschrift gefragt hast, hätte ich gesagt, ab morgen reißen wir die Welt gemeinsam nieder. Also das war schon so das Mindset.

Markus (27:05.761)
Okay, dann kam das böse Erwachen und quasi die Erkenntnis, na eigentlich ist das nicht das.

Jürgen (27:10.959)
Ich glaube, böses Erwachen trifft es nicht. Du musst rechnen, ihr habt meine ganze Karriere in kleinen Unternehmen verbracht. Also, mein erstes war, da war ich Mitarbeiter Nummer 17 oder so, aber auf jeden Fall unter 20. Die Visotech waren knapp bei 30, wie ich dazukommen bin. Die Advisory House als Beratungsunternehmen waren die 50. Also, ich habe Konzerne nur als Berater und von außen auf der Seitenlinie gekannt und habe mir gedacht, nicht so lustig, aber ich war nie drinnen. Und das war das erste Mal nach fast 20 Jahren Arbeiten, dass ich auf einmal

In einem Konzern, also Konzern im Sinne von die TMX Group, ist die Toronto Monterey Stock Exchange, das sind listed. Also es war nicht nur Konzern, sondern es war Börsen gelistet. Und das ist eine andere Liga, in der ich nicht wusste, ob ich mich zu bewegen habe oder soll. Also die Erfahrung hat die nicht gemacht.

Markus (28:03.809)
war der nächste Schritt dann tatsächlich inspired.

Markus (28:09.602)
Wie bist du da vorgegangen? Du hast schon vorher gemeint, ihr hattet die Idee schon länger rumgeschwört. Was waren dann wirklich die ersten Schritte? Bist du auf Koffer -Untersuche gegangen oder ging es mal darum, einen ersten Prototypen zu bauen?

Jürgen (28:25.645)
Prototyp hat uns jetzt keine Sorge gemacht oder mir, weil ich gewusst habe, wenn die richtigen Personen dabei sind, dann funktioniert es technisch. Wir haben ja solche Systeme für über 40 Kunden schon gebaut und alles was wir gesagt haben ist mehr oder weniger, wir bauen das gleiche für einen anderen Kunden, nämlich uns selbst in der fanciest, geilsten Version, andere Programmiersprache, anderes Cloud -Setup, alles anders. Also das Offering an alle anderen war

Zumindest die Developer oder die Techniker waren, alles was wir jetzt vier Jahre gelernt haben, nehmen wir jetzt und bauen es einmal richtig geil für uns selbst. Das ist schon mal ein guter Motivator für jeden der Software baut, wo ich sagen kann, so jetzt kann ich von Null starten und jetzt mal alles geil. Das Thema war tatsächlich echt oder das Hauptthema war, wie schaffen wir ein erstes Setup, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es funktioniert, maximiert. Das ist so...

Es gibt auch andere Ansätze, andere Gründe vorher, weil sie möglichst viel Shares haben wollen und dann onboarden sie andere Leute. Das war nie so unser Zugang. Einm Co -Founder war ziemlich einfach, der Wolfgang war auch Co -Ona der Visotec. In der gleichen Rolle, gleiches Setup. Der Rest des Foundings -Teams war fast der vollständige C -Level der Visotec.

Low -Risk, jeder weiß was zu tun ist, war gut, weil dann war Corona, sechs Wochen nach Gründung, da willst du nicht fünf neue Leute anborden, die du noch nicht kennst, bei uns war das jetzt nicht so tragisch. Und dann hatten wir eine Komponente, die hat uns ein bisschen Sorgen gemacht, wir haben halt gewusst, wie man Software baut und Unternehmen baut, was wir aber nicht gehabt haben, ist operative Stromhandelskompetenz, weil wir haben immer nur damals

Das hat immer der Kunde gemacht. Egal ob ich Berater war oder wir Software verkauft haben, der Kunde ist dann tatsächlich vor einem Handelsbildschirm gesessen und das haben wir gesucht. Das haben wir auch gefunden mit Mario, einem unserer innovativsten Kunden bei der Visotec. Also da hat es auch schon eine Beziehung gegeben. Und das war so ein Setup, das wir mal abgetastet haben und haben gesagt, du, wenn wir die Firma gründen, könntest du euch vorstellen, dass ihr dann dazu kommt. Und erst als wir so halb informelle

Jürgen (30:45.991)
oder informelle Zusagen hatten, haben wir uns dann wirklich getraut. Also ich hätte jetzt nie das alleine gegründet und dann gehofft, dass irgendwer dazukommt. Und dann haben wir gesagt, das hat bei ein paar gut geklappt, bei einem oder zwei, die haben dann doch gesagt, ich weiß nicht, ist mir zu risikobehaftet. Aber wir hatten schon ein gutes Gefühl, wer wird so im Founding Team im ersten halben, dreiviertel Jahr starten. Und da waren alle Kompetenzen, wo wir uns sicher waren, wenn es die nicht schaffen, schafft es sonst auch niemand. Das war so das Mindset.

Markus (31:16.802)
Jetzt hast du schon gemeint, nach 5 Wochen kam Corona.

Jürgen (31:20.871)
Konsole.

Markus (31:21.218)
Wie sehr war das ein Problem? Wie sehr war das potenziell auch irgendwo ein Vorteil manchmal? Was hat das für euch für Auswirkungen gehabt?

Jürgen (31:31.623)
Das erste Problem, das ich hatte, nachdem ich vor einem Job in den nächsten gestolpert bin, mir vorgenommen, jetzt nehme ich mal sieben Wochen Urlaub. Daraus sind viereinhalb geworden. Unsere Familie wurde evakuiert aus der Dominikanischen Republik, weil damals war Corona neu, keiner hat gewusst, sterben wir alle. Und dann willst du halt nicht in der Domrep sitzen. Das Hotel ist von Tag zu Tag leerer geworden und irgendwann war es...

Markus (31:51.331)
Mh.

Jürgen (31:57.703)
Fühlt noch 30 % belegt. Wir haben alles individual gebucht. Alle sind evakuiert worden, wir nicht. Weil wir kein Pauschalreiseanbieter hatten. Dann haben uns zum Glück die deutsche, was auch immer, Embassy dort hat uns mitgenommen. Und das war, kannst du dir vorstellen, wie in einem schlechten Film. Boardingliste, handgeschrieben auf Zettel. Dann haben wir uns mit den Kindern dort sechs Stunden angestellt. Bei glühender Hitze.

Anruf ist eine Stunde vorher gekommen und dann stehen wir dort bei der Liste und die sagen, lesen die Namen vor und ich stehe nicht drauf. Meine Frau sagt, ohne meinen Namen fliege ich nicht nach Hause. Dann bleiben wir alle da. Und dann sagt er zu unserer Überraschung ganz pragmatisch, das kriegen wir hin. Wie heißen Sie? Und schreibt meinen Namen einfach händisch dazu. Ich habe gesagt, okay, das wird jetzt spannend, wenn man so einfach einen Sitz im Evakuierungsflug kriegt. Die Boardingpässe waren handgeschrieben und es hat tatsächlich alles geklappt.

Wir sind dann nach Frankfurt geflogen, mit dem Zug nach Hause. Den Kindern hat es voll getaugt, weil es ganz lustig ein Nebensatz ist. Wenn du nach Wien geflogen bist, hast du den Quarantäne müssen. Wenn du mit dem Zug über die Grenze gefahren bist, hat dich nicht mal wer kontrolliert. Wir sind dann trotzdem sicher, zwei Wochen haben wir uns in freiwillige Isolation begeben. Aber ich habe von dort ein paar Dinge gemacht. Also fürs Team hat das am Anfang meine Kollegin die Conny, unser CFO und für People zuständig.

Markus (33:06.115)
Mwaah

Jürgen (33:21.575)
Mit der haben wir die ersten iPhones gekauft und die ersten Verträge unterschrieben und so. Weil die Leute sind dann irgendwann dazukommen. Also ich würde sagen, das hat uns gar nicht behindert. Was mühsam war, war dann, dass Kunden wirklich Probleme hatten. Also wir haben relativ früh unser Offering getestet mit Friendly Customers. Ob die das kaufen würden, ob das überhaupt spannend ist, wie viel sie zahlen würden etc. Dann war es tatsächlich so, dass wir eine Zusage hatten oder ein paar informelle Zusagen oder per E -Mail zumindest.

Und dann war an der Stadtwerk XY in Deutschland und die haben gesagt, sorry wegen Corona, wir müssen 2000 Leute nach Hause schicken und die haben nicht mal einen Laptop. Weil die alle mit Standrechnern arbeiten und die haben gesagt, das tut mir echt leid, aber wir haben gerade ganz andere Sorgen und haben irgendwelche für die Schichtbetriebe Betten und so reingestellt, dass die eine Woche in der Arbeit bleiben können. Also das war echt ein bisschen ärgerlich, es war mir so tragisch.

Markus (34:03.683)
Mh.

Jürgen (34:16.039)
weil wir eh planen haben, erstes Jahr als Produkt zu bauen. Und unser Fokus war eigentlich Förderungen gewinnen. Es war ein bisschen unangenehm, aber es hat uns in den Firmen aufgebaut. Nicht tragisch. Da war zwischen erster und zweiter Welle unsere erste Kollegin, die nicht von der Visotec ist. Die Markter haben wir dann normal umgebordet. Das hat gut geklappt, weil wir dazwischen unser erstes Office gekriegt haben.

Also nein, das war nervig, aber es war jetzt nicht geschäftsverhindert oder so für uns.

Markus (34:51.938)
Die nächste Krise war dann die Energiekrise. Da ist dann schätze ich recht viel Aufmerksamkeit auch auf grundsätzlich dem Thema Energie entgegen gekommen. Wie war das für euch spürbar?

Jürgen (35:03.559)
Das war positiv und negativ. Wir waren 2021 profitabel. Wir haben uns entschieden, dass es die beste Position ist, ein Series A zu erweisen. Wir haben das Series A im Oktober geklost, 7 ,5 Millionen. Und dann, glaube ich, 4 ,5 Millionen später, nach dem Closing der Energiegräser gestartet. Wir hatten ein paar Use -Cases, die dann stillgelegt wurden, mehr oder weniger. Wir haben mit Unternehmen gearbeitet, die so ein

fast bangrot gegangen, mussten vom Staat gerettet werden, was auch immer. Und dafür hatten wir einen Use -Kliss, der ist richtig abgehoben, das war die Batteriespeicheroptimierung. Also wir waren, weil wir pre -given waren, im 2021 haben wir das einfach gebaut, weil wir es geil gefunden haben. Wir haben Bumspeicher optimiert und haben gesagt Batterien, das wäre richtig cool und warum macht das noch niemand? Und das war spät zu früh, also erste Batterie Mitte 21 unterschrieben, da hat noch niemand daran gedacht, wir haben es gebaut.

Das war nicht so richtig cool das Ergebnis und dann ist die Energiekrise gekommen und bang, wir haben alles outperformt, was es gibt. Dann war nach Corona wieder die erste Messe, 120 vorgebuchte Termine und wir haben 115 mal Batteriespeicheroptimierung her gezeigt. Dann haben alle gesagt, boah, ist das geil. Und alle haben gesagt, aber ich weiß nicht, ob das nach der Energiekrise auch noch funktioniert. Und siehe da noch, die Energiekrise haben wir nicht 80 bis 100 Prozent outperformt, sondern nur mehr 40 bis 60.

Und seitdem ist das unser Use Case. Also, ein pures Glück vom Timing, dass wir profitabel waren, die Zeit hatten und die Lust, das zu bauen, einen Kunden überzeugt haben und dann die Energiekrise kommt, die diesen Use Case dermaßen beschleunigt hat. Also, es war drei glückliche Fügungen, würde ich sagen, nacheinander. Und seitdem ist das unser Core Case. Wir haben natürlich unseren Series A Investoren sagen müssen.

Sorry, drei Monate später, der Businessplan ist doch ganz anders als was wir euch versprochen haben. Und da haben wir Glück, weil wir haben, die haben alle Ahnung von Climatech und die haben vollen Support bekommen und haben gesagt, wir glauben euch die Batteriestory, dann voll Fokus auf Batterie und gut war's. Aber das war, also 2023 glaube ich wahrscheinlich das erste halbwegs normale Jahr, wenn man jetzt Inflation und Zinsen und so wegnimmt.

Markus (37:14.818)
Hm.

Jürgen (37:23.559)
das wir eigentlich seit Gründung hatten.

Markus (37:28.218)
Du hast jetzt schon die Investmentrunden eingesprochen. War von euch oder für euch von Anfang an klar, dass ihr einen Venture Case bauen wollt? Weil ihr davor eigentlich eher das organische Wachstum, war klar jetzt Venture.

Jürgen (37:41.031)
Nein.

Ja, also wir wussten auch aus der Erfahrung davor, was die Limitierung ist. Also wir waren sehr mutig für ein organisches Unternehmen, also wir haben wirklich auch eigenes Geld upfront investiert, aber jetzt kein externes.

Also wir haben gesagt, wenn es fliegt, dann richtig. Wir hatten jetzt nie den Plan, wir müssen so klassisch pre -seed, seed, sondern wir haben gesagt, wir wollen eine Runde razen, sobald wir sehen, dass das Produkt fliegt und es gibt genug Demand. Und dann ist es halt besser gekommen als gedacht und wir waren profitabel.

Markus (38:24.132)
Aber das heißt eigentlich, eure Series E war eure erste Investmentrunde, wenn ich das richtig verstanden habe.

Jürgen (38:27.943)
Genau. 

--

Markus (00:01.428)
Cool, ich meine das ist schon auch etwas, was man wahrscheinlich in Österreich selten sieht, dass man eigentlich Pre -Seat und Seat -Runde überspringt und dann gleich mit einer Series A startet. Das gibt natürlich auch, was die Verhandlungsposition angeht, einen ganz guten Vorteil, schätze ich. Also wenn man da profitabel in ein Investmentgespräch reingeht, kann ich mir vorstellen, dass die Bewertungen gleich einmal ganz anders anfangen.

Jürgen (00:24.717)
Ja, also wie gesagt, das war halt nicht geplant, aber wir waren halt, also die Förderlandschaft in Österreich ist halt echt super, das ist da gar nicht so bewusst, wenn du da drinnen bist. Ich meine, die sind schon challenging, Förderungen nachwerfen tun sie dir auch nicht. Wir haben aber auch die ABS Pre -Sit, das FFG -Basis -Programm, Wirtschaftsagentur, wir haben halt alles bekommen.

Wenn du es schlau verwendest, ist das ein richtiger Booster. Das darf man nicht unterschätzen, das hört sich nach wenig Geld an. Aber mit dem kommst du relativ weit. Wir haben gestartet, ich habe zum Beispiel das erste Jahr gar nichts verdient. Es wird maximal weit mit dem Geld kommen. Und da macht das einfach einen riesen Unterschied.

Das kann ich eben nur nahelegen, wenn man an die Gründung denkt, ganz gut die Förderlandschaft anschauen und da wirklich Zeit reinstecken. Das hilft nämlich auch sehr klar in der Außenkommunikation zu sein. Also, wir machen algorithmischen Flexibilitätsvermarktung, bla, KI, irgendwas, das ist dann gar nicht so einfach zu erklären, weil wahrscheinlich die bei der Förderstelle alles von A bis Z dort liegen haben. Und das ist...

Das fühlt sich ein bisschen nervig an, aber im Nachhinein ist es eigentlich ganz gut, dass man irgendwie so eine Message klar kriegt und sagt, und dafür verwende ich das Geld und das sind die Outcomes etc. Also das war eigentlich im Nachhinein also generell ein guter Schritt Klarheit, nämlich außerhalb jemanden der Domäne zu haben. Weil wenn ich jetzt mit einem Energiehändler aus der Branche spreche, der versteht das einfacher. Der hat ein Bild dazu, aber wenn du es jemandem wirklich dritten erklären musst...

Aber das war halt nie so geplant. Es hätte auch sein können, dass wir nicht profitabel sind und klassischer Siehrunder asen. Dann wäre es halt anders abgelaufen. Aber die Richtung war klar, dass es in Gieße abläuft.

Markus (02:15.667)
Jetzt habt ihr eine Series B abgeschlossen, 25 Millionen Euro, das ist jetzt schon eine ganz gut gefüllte Kriegsgasse. Was ist der Plan da für euch? Ist jetzt wirklich voller Fokus auf die Batterieoptimierung oder ist es schon breiter?

Jürgen (02:32.36)
Wir sehen uns tatsächlich noch immer als Flexibilitätsvermarkter mit Fokus auf Batteriespeicher. Aktuell ist es so, dass 85 % unserer Opportunities Batteriespeicher in allen Farbenformen größer sind. Von wirklich Containern, die im Feld stehen, bis zu Battery Swapping Stations für E -Autos, bis zu Behind -the -Meter Setups, wo du eine PV -Anlage hast plus einen Batteriespeicher. Das ist es schon und was wir mit dem Geld machen ist relativ einfach.

Wir sind sehr schnell im Recruiting, also das ist alles sehr dynamisch und sehr, ja, richtig flott. Also wir haben ja die Runde erst abgeschlossen und wir haben schon fast alle Positionen recrutet, fast über 20, also wir sind schon knapp bei 80 Personen jetzt wieder. Wir waren nicht einmal 60 beim Closing. Also wir investieren natürlich in neue Kolleginnen und was wir damit machen, ist auch geografische Expansion.

Strategisch hätten wir gerne eine Diversifikation über verschiedene Märkte. Wir haben eine First Mover Strategie. Wir scheuen uns auch nicht davor, 40 -50 % mehr Arbeit reinzustecken als jemand, der einen Fast -Follower Approach hat. Das ist einfach das, was uns Spaß macht. Wir arbeiten zum Beispiel gerade an Japan mit zwei Minority -Shareholdern, die wir haben, die Handort, flexible Anlagen und Erneuerbare stehen.

Und jetzt könnte man natürlich sagen, vielleicht wäre ich ein Jahr später besser, aber dann bist du halt nicht dabei in der Gestaltung des Marktes etc. Also das ist so unser Ding, das macht uns Spaß. Das haben wir auch in der Vergangenheit gemacht, haben wir auch die ungarische Strombörse überredet, auch algorithmischen Handel zuzulassen und da sind wir uns nicht zu schade, das finden wir cool. Und das andere ist natürlich Produkt -Features. Also wir haben zum Beispiel jetzt gerade announced, dass wir die ersten sind, die

in unsere Batterieoptimierung auch Degratationsmodelle einbauen. Also nicht nur schauen, wie kriege ich maximal Euros raus, sondern wie kriege ich maximal Euros raus, aber fahre die Batterie möglichst schonend innerhalb der Rahmenbedingungen, die wir haben. Und da versuchen wir halt so ein bisschen immer der Benchmark im Markt zu sein, was das Thema angeht. Und das sind die zwei Kernthemen. Unser AI -Team hat sich verdoppelt für die Forschung und Reinforcement Learning.

Jürgen (04:46.403)
Das machen wir auch schon seit dreieinhalb Jahren. Also wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir nicht einfach auf der Webseite mit AI hinten dran geschrieben haben, sondern bei uns gibt es tatsächlich von Anfang an jemanden, der sich KI -Forschung kümmert und aus der Forschung werden immer wieder die Ergebnisse dann in unser Produkt eingebaut. Also das ist einer unserer Kernprozesse, die wir auch hart verdurcht sind. Das musst du dir vorstellen, wir haben da vorher schon drei, vier Leute gehabt, die das gemacht haben.

Da ist es schön bestmöglich für kleines Unternehmen, wenn du fast 10 % in R &D steckst. Wir haben sehr viele mittel - und lauffristige strategische Entscheidungen, wo wir dann nächstes Jahr sehen, ob die richtig geil sind oder ganz nur gut. Wir haben ein sehr langfristiges Mindset, was das angeht.

Markus (05:36.183)
Jetzt seid ihr natürlich ein zentrales Puzzleteil für die Energiewende hin zu mehr Renewables. Und gleichzeitig, glaube ich, hast du da jetzt auch schon wirklich ein sehr breites Erfahrungsfeld aufgebaut im Rahmen deiner unterschiedlichsten Rollen. Wie siehst du denn da die Zukunft? Ist es realistisch, dass wir Europa ausschließlich von Renewables poweren können in

zehn, zwanzig Jahren oder wird es da immer Gas und Nuklear brauchen, dass man auch diese Unterschiede in der Renewable -Produktion ausgleichen kann.

Jürgen (06:19.039)
Ich glaube, dass viele... also ja, ich bin davon überzeugt. Ich glaube, was sehr viele unterschätzen, sind die Skalierungseffekte, die wir gesehen haben, sei es in PV, sei es in Batteriespeicher. Also wenn du die anschaust, gibt es Projekte, die sind mehr als 50 Prozent billiger, als was sie vor zwei Jahren waren. Und ich glaube, sehr viele Diskussionen haben den falschen Blickpunkt, nämlich wie ist der Status jetzt und kann ich das, was jetzt ist, einfach mal fünf machen in zehn Jahren?

Und ich glaube, die Skalierungseffekte sind einfach ganz anders. Es sind nicht jetzt mal fünf, sondern was jetzt noch grenzwertig teuer ist teilweise, wird in fünf Jahren, wenn man es konsequent durchzieht, einfach sportbillig und einfach gar kein Thema mehr. Ich verstehe auch die ganzen politischen Diskussionen nicht, weil es gibt immer so diese grüne Fraktion, diese irgendwas Fraktion, diese Nuklearfraktion, ich weiß nicht, was das soll. Wir haben ein Energiesystem und es geht darum, ein Mix aus allen Erzeugungs...

Quellen herzustellen und ja, man kann nicht vor einem Jahr aufs nächste von A auf von Fossil auf Neubau umstellen, sondern es geht darum, unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten einen Plan über 10 Jahre zu bauen und was wir halt in sehr vielen Ländern sehen, es gibt den PV -Ausbauplan, es gibt den Batteriespeicher -Ausbauplan, es gibt den Netzausbauplan, es gibt den Schlagmichtodplan und irgendwie schafft es keiner die Dinge unter den Hut zu kriegen, schon gar nicht europäisch, weil wir sind ein Netzverbund, vor allem am Kontinent, die UK ist ein bisschen anders, und zwar auch Interkonektoren.

Aber das gehört auf einer ganz anderen Ebene koordiniert. Und ja, dann brauchen wir halt die nächsten 10 Jahre Gaskraftwerke als Backup, wenn wir nicht genug Erneuerbare haben oder nicht genug Batteriespeicher oder die Batteriespeicher nicht genug Speichertauer haben. Das ist das nächste Thema, das ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird, das sogenannten Long Duration Storage. Die hat man halt früher aus Versorgungssicherheit gebaut. Also das werden Initiativen, wir haben sehr viel Pumpspeicher.

Aber die hat jetzt nicht jemand gebaut, weil der Business Case so sexy war über 30 Jahre. Das sind eigentlich sehr riskante langfristige Investments. Aber die sind halt gepusht worden, aus ganz anderen Gründen, als Gründen der Versorgungssicherheit. Und jetzt sind wir froh, dass wir sie haben. Und das fehlt so ein bisschen. Da fehlt irgendwie jemand, der sagt, Leute, das ist ein Plan und es ist total okay, wenn in Polen noch immer Kohle läuft, weil das dauert, bis das Outgefest ist.

Jürgen (08:44.698)
Wir sehen es auch in den Emissionen in den Ländern und ja, es ist nicht for free, da bin ich noch immer verwundert. Alle glauben, es wird grün und es ist günstiger. Das gibt es halt in keinem Markt. Die Bio -Banane ist typischerweise teurer als die andere. Das ist bei jedem Artikel auf diesem Planeten. Nur beim Strom glauben alle, wenn er grün ist, wird er billiger. Keine Ahnung, wer den Leuten den Floh ins Ohr gesetzt hat. Wir sollten eigentlich alle gewillt sein.

ein bisschen ein Premium zu zahlen, für das unsere Kinder hoffentlich mal einen Planeten haben, der nicht total kaputt ist. Aber irgendwie, glaube ich, fehlt noch das Mindset auf sehr vielen Ebenen. Ich bin überzeugt, technologisch funktioniert es, wenn die Akteure aufhören, ihren PV -Plan, ihren Nuklearplan, irgendwas immer plan durchzusetzen, sondern einmal als integriertes System denken. Und das ist der Vorteil von Startups, wir ignorieren diese Dinge einfach. Wir sagen, wir können in dem Bereich mithelfen und da geben wir Vollgas aus.

einen Haufen Start -ups, mittelständische Unternehmen machen, dann wird es auch irgendwann egal, was Politiker sagen. Oder ob das schlau ist oder nicht. Weil schaut ihr PV an? Naja, es gibt PV -Ausbaupläne und der größte Wachstum, das hat jeden Vorgast übertroffen, ist, weil private Häuselbauer einfach 20 KWP aufs Dach schrauben. Weil sie es gut finden, weil sie es schlau finden, weil sie unabhängig sein wollen, weil sie sich es leisten können.

Denen ist egal, keiner von uns, der sowas hat, hat das europäische Strategiepapier zum Solarausbau gelesen. Das interessiert keiner. Und ich glaube, das ist der Mehrwert. Und wo ich den Hebel sehe, nämlich zu sagen, sehr schön, wenn sie es auf die Reihe kriegen, freuen wir uns. Wenn sie es nicht auf die Reihe kriegen, machen wir trotzdem, was uns pusht. Und das ist halt der Luxus von kleinen Unternehmen, dass große Konzernen mit Lobbyisten uns einfach nicht können. Das ist einfach so. Also, definitiv machbar bin ich.

Ich bin überzeugt, wir haben das sogar im MBE modelliert für verschiedene Länder. Technologie ist da, Learning Curve sind da, Preise gehen runter. Das ist gut. Das ist eine Frage des Willens aus meiner Sicht.

Markus (10:47.831)
Jetzt hast du schon vorher in deinem letzten Job erlebt, wie so ein Exit abläuft und wenn man Venture Geld aufnimmt, ist klar, es braucht irgendwie ein Liquiditäts Event. Ist bei euch, wenn ihr jetzt da so in die Zukunft blickt, es ist klar, irgendwann braucht das, ist für euch die Option, mal einen Börsengang zu machen Plan A und Plan B ist ein potenzieller Verkauf an ein anderes Unternehmen oder seid ihr da offen?

Jürgen (11:15.445)
Im Prinzip sind wir mal offen, wir haben jetzt überhaupt keine Exitpläne, sondern im Gegenteil, wir überlegen, wie wir wirklich globaler Player sein können in zwei Jahren. Also wir planen eigentlich immer rückwärts von unserem Nordstern, wenn du so willst. Und als globaler Player brauchen wir definitiv nochmal Geld, in die USA und nach Australien zu gehen. Das hätten wir uns nicht getraut. Also wir sind eher schon in der ...

in der Planung gedanklich für die nächste Finanzierungsrunde, wirklich viele oder mehr globale Märkte in die zu expandieren. Börsengang würde ich aktuell noch ein bisschen früh, kann ich mir vorstellen, würde ich noch ein bisschen schwierig halten, weil bei uns ist es so, in unserem Businessmodel sind wir teilweise von den Strompreisen abhängig, also wir haben eine Fluktuation, wir haben eine Seisenualität drinnen, das liegt an unserem Business.

Und ich glaube, da müsste man vorher vom Business Model ein bisschen was umstellen in Richtung Revenue Firming, damit das prognostizierbar ist. Also da gibt es dann andere Anforderungen, die wir jetzt noch nicht haben. Prinzipiell kann man es vorstellen, ich glaube, da gibt es einiges an Vorbeit zu leisten, wahrscheinlich zwei, drei Jahre, bis wir sagen, das ist so, dass man über einen IPO nachdenken kann.

Markus (12:36.119)
Cool, bringt uns unser Speedround. Wenn du jetzt zurückblickst auf diese letzten Jahre, was ist dein größtes Learning?

Jürgen (12:45.969)
Ganz spontan, wenn du die richtigen Leute hast, funktioniert so gut wie alles. Also machen wir auch immer Recruiting so. Cultural fit first, lange bevor irgendwas anderes kommt.

Markus (13:01.623)
ernst bei dir. Was ist dein bester Life Hack?

Jürgen (13:08.528)
Mein bester Lifehack ist 10 Minuten am Tag meditieren.

Markus (13:18.135)
Hast du eine Buchimpfung?

Jürgen (13:18.32)
Mit einer App, die checkt, dass du auch wirklich meditierst. Also nicht nur 10 Minuten Augen zu machen. Das ist was anderes. Es gibt ein Gerät, das heißt HealthMate. HeartMate. Sorry. Und da kriegst du so einen Clip dazu. Schaut's an. Jetzt mache ich eine unfreiwillige Produktwerbung. Hast du da so einen Clip davor. Und das checkt, wie deine Herzvariabilität im Einklang ist mit deinem Herzrhythmus.

Markus (13:23.639)
Was? Wie heißt die App?

Jürgen (13:48.208)
Also das kann dir, wenn du anfängst dich abzulenken gedanklich, dann zeigt dir das Ding dann und sagt, du bist ja ganz bei der Sache. Also ich bin ein Freund von Messband -Dingen, ja auch beim Meditieren.

Markus (14:02.391)
Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Jürgen (14:05.679)
Ich bin eher so der Online -Leser, ich habe zwei Lawine und Bücher herumliegen. Noch nicht, ich habe eine bekommen. Die Culture Map soll ganz gut sein, weil wir über 20 Nationalitäten im Unternehmen haben. Also wir haben schon Anfang an gesagt Sprache ist Englisch und Center, Nationalistin in fünf Ländern, mittlerweile sechs glaube ich. Ich bin eher so der Kurzartikel -Leser und nicht zweihundert Seiten.

Markus (14:34.263)
So ein Newsletter, Blog oder eine Quelle, die du besonders gerne liest?

Jürgen (14:43.373)
Was ich gerne lese ist wenig überraschend Energy Storage News. Da gibt es aus der ganzen Welt über Batteriespeicherprojekte, Announcements, neue Produkte etc. Ansonsten bin ich so der klassische LinkedIn -Schroller. Weil LinkedIn, ich kann jetzt positiv oder negativ sehen, die wissen, dass dir gefällt und dann bleibst du so ein bisschen in deiner Bubble. Also ich krieg da eigentlich hauptsächlich News von Flexibilität, Energiewirtschaft etc. Und das mag ich nicht ganz gern so kurz sehen.

So kurz sieben Fuß Blink ist, habe ich auch eine Zeit lang... Also ich bin nicht ausdankend genug für ein 400 Seiten Buch.

Markus (15:21.4)
Hast du ein Lieblingsprodukt?

Jürgen (15:25.483)
Puh, ein Lieblingsprodukt. Also generell bin ich, das ist jetzt sehr klischeehaft, aber ein Apple -Fan schon seit sehr langem, weil ich Produkte mag, die schön sind und funktionieren. Generell.

Markus (15:43.255)
Jetzt stell dir mal vor, dein MacBook und dein iPhone und deine AirPods werden alle gleichzeitig gestohlen. Was ist dein Lieblingsschimpfwort?

Jürgen (15:57.994)
Und das darf ich jetzt nicht sagen, weil ich bin der GE.

Jürgen (16:05.033)
Ich würde bevorzugen Dumbatsch, das sagt meine dreijährige Tochter, die Leni, immer. Das ist ein selbst erfundenes Wort. Es ist wahrscheinlich unfreundlicher, aber wenn es ein Kind sagt, ist es noch verträglich.

Markus (16:18.041)
Dumm falsch. Großartig. Mit einem herzhaften Dumm falsch. Das ist eine Premiere, also sehr gut. Richtig unternehmerisch. Kommen wir zu unserer letzten Rubrik und das sind natürlich Moonshots und Prediction. Wir brauchen von den einen Moonshot eine große Vision für die Zukunft, frei nach JFK und eine Prediction, einen ganz nüchternen Blick auf die nächsten Jahre.

Jürgen (16:40.136)
Ich weiß gar nicht, ob es so ein Moonshot ist, aber ich glaube, so in 10, 15 Jahren braucht es kein menschliches Zutun für die Optimierung des Energiesystems, sondern alles, was jetzt noch in den Kinderschuhen steckt, energiewirtschaftlich, also meine Vorstellung oder auch unsere Vorstellung wäre, irgendwann wirfst du alle Daten ein, die es gibt.

und irgendein Modell erkennt selbst, jetzt bin ich in Deutschland und das sind die Grenzkapazitäten und das sind die Anlagen und im Sinne des Gemeinwohls fahre ich das System jetzt so, also weg von einer, von sehr vielen dezentralen unabgestimmten Entscheidungen zu einer gesamtwirtschaftlichen Optimierung. Ich glaube, das geht mit KI, das ist wirklich noch ...

10 Jahre geht es ihnen nicht aus. Also sagen wir eher 15. Aber dass du wirklich sagst, die Intelligenz übertrifft die kollektive Intelligenz von diesen ganzen Handelsunternehmen und uns, sondern dass man sagt, ob das gut oder schlecht ist, kann ich da jetzt noch nicht sagen, aber ich glaube, gesamtwirtschaftlich wäre das das Beste. Daten einwerfen und der Rest geht automatisiert. Was wir dann tun, weiß ich nicht mehr genau. Also, als Inspired. Außer wir bauen das Ding.

Markus (17:58.52)
Hahaha

Jürgen (18:04.87)
undfür die nächsten zehn Jahre, würde ich sagen, eher nüchtern betrachtet. Ich glaube, wir sind schon, wir sind die ersten Schritte. Ich glaube, alles, was im Bereich Klimatech und Energie ist, wird einfach einen derartigen Boost erleben, weil es jetzt einfach, weil der Impact auf die Volkswirtschaft, der Impact zwischen Ländern, Handelsbeziehungen, also derart klar geworden ist. Wir haben ja gar nicht gesprochen über den Krieg in der Ukraine.

Auch der hat sich energiewirtschaftlich über Gas kreist. Ich glaube, das Thema Energie ist in aller Munde, sei es bei Investoren, sei es bei ... Wir kriegen auch Initiativbewerbungen, wo Leute sagen, ich will in diesem Bereich arbeiten, bitte. Ich glaube, das ist das Ding Energiewende.

Und da würde ich darauf wetten, dass das alles outperformt. Aber wir haben es früh gesehen, wie sie es gesagt haben, Emission Savings in der Indikator für die Valuation etc. Wie quantifiziere ich das? ESG Reporting gibt es in der EU Auflagen von der EU und ich glaube, das Thema wird so stark, dass es sehr viele andere Verticals überschatten wird. Dass irgendwer sagt, ich habe überhaupt keinen Bock mehr auf dieses Vertical, Energie ist das Ding. Ich bin überzeugt. Ein bisschen Hoffnung natürlich dabei. Also überzeugter Energiewirtschaftler.

Markus (19:27.625)
Ich glaube Überzeugung ist einer der wichtigsten Elemente einer erfolgreichen unternehmerischen Story. In diesem Sinne ein großes Danke an dich, super spannend, viel Erfolg auch bei den nächsten Schritten. Vielen Dank auch an euch da draußen fürs wieder mal mit dabei sein. Wir wünschen euch einen guten Start in die Woche und wir hören uns wieder am Donnerstag mit einer News -Folge.