Future Weekly

#395 - René Berger über Motorsport, Dot-Com Blase & smarte Investments

Markus Raunig, Rene Berger Episode 395

Im Deep Dive hat Markus Raunig diesmal René Berger zu Gast. René ist Managing Partner des Private Equity Unternehmens nextmarch, sitzt im Vorstand vom Mercedes Formel 1 Team und ist Co-Founder vom Grazer Company Builder Up to Eleven. Er arbeitet seit langem eng mit Toto Wolff zusammen und war einer der ersten Startup Investoren Österreichs - unter anderem bei sms.at oder Oliver Holles erstem Startup Sysis. Im Podcast spricht er über:

  • den Ursprung seiner engen Zusammenarbeit mit Toto Wolff
  • wie sie trotz fehlendem Geld in den 90ern angefangen haben zu investieren
  • welcher Investment-Approach ihn in der Dotcom-Blase gerettet hat 
  • wie ihn Totos Passion überzeugt hat in den Motorsport zu investieren
  • was er aus seinen Börsengängen mit HWA und Williams gelernt hat 
  • warum die Formel 1 in den letzten Jahren so viel an Wert gewonnen hat 
  • wie statt einer Investment-Firma nuki & instahelp entstanden sind
  • wie wirklich gute Founder sein Vertrauen gewinnen
  • unter welchen Bedingungen er an Company Builder glaubt
  • warum Europas fehlende Eigenkapital-Kultur ein großes Problem ist

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Redaktion & Produktion: Jakob Seybold
Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com 

Markus Raunig:

Einen wunderschönen guten Morgen, guten Mittag, guten Abend. Willkommen bei Future Weekly, dem Startup-Podcast Heute mit mir Markus, und weil Deep Dive Tag ist mit einem großartigen Gast, und das ist heute der René Berger. Hallo, rené, hallo, freut mich, dass ich da bin. Wir freuen uns sehr, dass du mit dabei bist, und wir starten traditionell mit einem kurzen Blick auf LinkedIn, und da steht René Berger, managing Partner Next March Board Member, mercedes-amg Petronas Formel 1. So jetzt erzähl einmal, was macht Next March und wie schaut dein Alltag als Boardmember bei einem Formel 1 Team aus?

René Berger:

Next March ist die österreichische GmbH, die der Toto und ich gemeinsam 2007 gegründet haben. Das ist die Nachfolgefirma von March 16 und davor March 15, mit der wir im Jahr 1999 begonnen haben, in Technologie-Startups zu investieren. Das ist sozusagen eine Fortführung dieser Zusammenarbeit. Das Unternehmen Next March gehört mittlerweile eigentlich mir, aber es ist nach wie vor eine sehr, sehr große Nähe zum Toto vorhanden, und das Unternehmen hätte ursprünglich als eine Art Holding dienen sollen. Der Toto hat dann Österreich relativ bald verlassen wieder, und dadurch haben wir als Holding bzw Investmentvehikel andere Gesellschaften, und die Next March ist die Beratungsgesellschaft für die verschiedenen Investmentvehikel, die Beratungsgesellschaft für die verschiedenen Investmentvehikel.

Markus Raunig:

Das heißt, du hast in Startups investiert, wahrscheinlich früher als fast alle anderen in Österreich. Wir haben, glaube ich, schon ein paar Mal im Podcast Leute gehabt, die da so mit dieser ersten Startup-Welle groß geworden sind und dann in den 10er Jahren als Investoren dann die nächsten Schritte gemacht habt. Ihr seid quasi noch eine Generation früher mit dabei gewesen. Ihr habt damals in die Oliver Holles dieser Welt zum Beispiel investiert.

René Berger:

Wir haben nicht in die Oliver Holles investiert. Wir haben in den Oliver Holle investiert, im Oliver Holles investiert. Wir haben in den Oliver Holle investiert im Jahr 99., Damals in die Süsis, die dann später als Three United verkauft wurde. Wir haben damals in Joe Wood investiert. Wir haben in Solve Direct investiert. Wir hatten in den Astronaut investiert, in SMSAT, das dann als UCP mehrmals veräußert wurde. Die SMSat haben wir dann wieder zurückgekauft, 2011, glaube ich. Also ja, wir waren in der allerersten Welle als Investoren dabei, Primär, weil wir keine eigenen guten Ideen hatten und uns mehr auf der finanziellen Seite zu Hause gefühlt haben.

Markus Raunig:

Lass uns einen Sprung zurück machen. Denk mal an den kleinen René. als der kleine René in der Schule war, War da schon irgendwie ein Bezug zum Thema Technologie? War da ein Bezug zum Thema Investieren? Wolltest du damals schon dich beruflich in diese Richtung entwickeln?

René Berger:

dass ich Arzt werde. Das habe ich dann nicht gemacht, bin Jurist geworden, habe dann sehr politiknahe gearbeitet und habe dort im Jahr 97, glaube ich, einen Kongress mit organisiert für die Stadt Wien. der hieß Global Village, wo damals die gesamte Technologie-Szene der Stadt Wien präsentiert hat. Das war eigentlich mit dem Thema Technologie mein erster direkter Kontakt, abgesehen davon, dass ich während meinem Studium im Jahr 1993 meinen Apple-Computer mit einem Freund über die Telefonleitung und ein Modem kurz geschlossen habe und ganz fasziniert war von der Möglichkeit, dass ich seinen Bildschirm sehe und bearbeiten kann. Dann habe ich ein bisschen HTML programmiert, bin in den Unternehmen, wo ich war, sowas wie ein Systemadministrator gewesen, Und dann wirklich in den Bereich Investment bin ich eigentlich durch den Dotto wiedergekommen.

Markus Raunig:

Wie kam der Sprung von der Vision des Arztes hin zum Juristen? Was hat dich da geleitet?

René Berger:

Das ist eine relativ schwierige Frage, auf die ich eigentlich selber erst vor nicht allzu langer Zeit eine Antwort gefunden habe. Es war wahrscheinlich, dass ich nicht der Sohn von sein wollte. Mein Vater ist ein relativ bekannter und reputierter Kinderneuropsychiater, kindernarropsychiater, und ich habe das Risiko gesehen, dass ich sozusagen als Sohn von die ersten 25 Jahre meines Berufslebens verbringen könnte, und ich wollte auch aus Wien weg und habe dann in Frankreich einmal begonnen, jus zu studieren, und habe mich dann dort verliebt und bin dann dort geblieben, und dann habe ich mein ganzes Jus-Studium dort gemacht und ein Europarechtsdoktorat in Frankreich Ja, und dann war ich von der Medizin schon sehr, sehr weit weg.

Markus Raunig:

Du hast ja gemeint, der Toto, der Toto Wolf hat dich zum Investieren gebracht. Du hast vorher schon ein bisschen den Zugang zur Technologie gehabt. Wann hast du den Toto kennengelernt und wie?

René Berger:

Toto habe ich kennengelernt. ich weiß nicht, wenn wir sechs oder sieben Jahre alt waren. in der Schule, wie wir acht waren, waren wir Nachbarn im Pötzleinsdorf, sind jeden Tag mit der Straßenbahn mit meinem 40er gemeinsam in die Schule gefahren, haben dann begonnen, zusammen im Winter und im Sommer auf Urlaub zu fahren, waren sozusagen beste Freunde und sind das bis heute.

Markus Raunig:

Von dort rührt auch dieses Vertrauensverhältnis her, das wir haben und das in der Art, wie wir zusammenarbeiten, die Grundlage ist in der Art, wie wir zusammenarbeiten, die Grundlage ist, und dieser Schritt dann ins Investieren zu einer Zeit, wo das ja wirklich quasi noch niemand in Österreich gemacht hat. was war die Hypothese, die ihr damals gehabt habt? Warum habt ihr daran geglaubt, dass das ein kluger Schritt ist?

René Berger:

Dass, das niemand gemacht hat, stimmt nicht. Es hat Venture Capital Firmen gegeben, wie Global Equity Partners der Michi Teuner, der mit Buin damals erfolgreich war. Es hat die Go Equity gegeben, die auch einige Early Stage Finanzierungen gemacht hat. Der Unterschied zwischen denen und uns war, dass wir keinen Fonds geraced haben, weil wir nicht other people's money ausgeben wollten. Eigenes Geld haben wir nicht gehabt. Das heißt, wir haben Unternehmen gesucht, die eine für uns tolle Equity-Story hatten, und haben ihnen angeboten, sie sollen sich aufs Produkt und aufs Marketing konzentrieren, und wir kümmern uns darum, dass sie die richtige Shareholder-Struktur haben. Und wenn wir das so hinbekommen mit den Valuations, wie wir es ihnen in Aussicht stellen, dann dürfen wir günstig in diese Unternehmen investieren. Das hat dazu geführt, dass wir ohne Geld ein schönes Portfolio von Startups dann hatten und dadurch natürlich multiples erreichen konnten, die unmatched sind. Da wir so gut wie nichts ausgegeben haben, war das eine sehr vorteilhafte Situation.

Markus Raunig:

Also quasi investieren ohne Geld.

René Berger:

Das war eine Zeit, wo der große Dotcom-Hype dann auch quasi am Höhepunkt war und dann irgendwann auf diese Blase geplatzt ist. Wie habt ihr das erlebt? mit Schrecken aus Amerika rüberschwappen gesehen. Es ist in Österreich Deutschland etwas später angekommen. Wir haben noch zwei Börsengänge gemacht, die Sysis und Jovoot. Das war dann schon Juni 2000. Da ist die Blase an sich schon geplatzt gewesen. Aber wie gesagt, in Europa ein bisschen später, und wir haben dann auch nur noch in SolveDirect investiert, die später im Portfolio von Cisco gelandet sind.

René Berger:

Martin Bittner das war wahrscheinlich auch ein Begriff war der CEO und Gründer, begriff war das CEO und Gründer. Und wir haben an sich auch schon damals in Unternehmen investiert, die ein Geschäftsmodell hatten, die ein Produkt oder eine Dienstleistung hatten, mit der sie einen Umsatz erzielt haben, und dadurch ist keines der Unternehmen, bei denen wir investiert waren, wo wir Shareholder waren, in die Luft geflogen. Vereinfacht gesagt Dadurch hatten wir die Möglichkeit, unser Portfolio zwischen Sommer 2000 und Ende 2002, 2003 abzuverkaufen zu durchaus guten Bewertungen, weil eben Substanz da war. Rundherum war es natürlich ein sehr, sehr großes Learning, dass das, was alle geglaubt haben, was die neue Realität ist, dass auch die neue Realität Umsätze und Cashflows braucht.

Markus Raunig:

Das haben wir damals gelernt, und das war dann auch eine Grundlage unserer weiteren Investmenttätigkeit. Also durchaus ein Fokus auf Cashflow-positive Unternehmen, die die Substanz mitbringen.

René Berger:

Glaubt ihr dass? Entschuldige, wenn ich da unterbreche Nicht auf bereits Cashflow-positive Unternehmen, weil wenn man so im Early Stage investiert, wie wir damals investiert haben, dann waren die natürlich noch nicht Cashflow-positiv, aber sie hatten ein Produkt, das Cashflows generiert hat. Und wenn man wächst und ein Produkt hat, das grundsätzlich Cashflows generiert und bei den Kosten nicht verrückt in Marketing investiert, dann wird es irgendwann einmal positiv. Damals die Deutsche Telekom gekauft, um die 50 Prozent, da wurde wahnsinnig viel Geld in Deutschland ins Marketing investiert, und das Geld war weg. Und U-Boot hatte zwar im Jahr 2001, glaube ich, 6 Millionen User, war so etwas wie Facebook vor der Zeit, aber hat halt keine Cashflows generiert und hat es dann auch nicht überlebt.

Markus Raunig:

War das etwas, wo ihr in den Unternehmen Einfluss genommen habt, dass dieser Fokus auf Umsätze da war, oder war das eher so, dass ihr dann Bias hattet, weil ihr gewisse Gründer vielleicht auch identifiziert habt, die vielleicht einen Hang zu Umsätzen hatten?

René Berger:

habt, die vielleicht einen Hang zu umsetzen hatten. Ich glaube, die Realität war, dass unser Fokus es war, geschäftsmodelle zu identifizieren, die man im nächsten Schritt professionellen Finanzinvestoren, sprich Fondsmanagern, anbieten kann, und die hatten immer schon einen Fokus auf Cashflow. Wenn man einem Analysten damals von weiß nicht der Meindl Bank, damals Mateka oder von Union in Deutschland oder der Deutschen Bank gegenüber saß, die haben schon gefragt woher kommen denn die Cashflows bei dem Unternehmen? Und daraus hat sich das eigentlich ergeben, dass wir gesagt haben, wir brauchen Unternehmen, die ein bestimmtes Profil haben, um in der Folge Investoren dafür finden zu können. Uns war damals natürlich bewusst, dass etwas wie Amazon in Europa, wo man sagt, man hat 15 oder 20 Jahre Verluste und keinen positiven Cashflow, dass das mit der europäischen Mentalität der Eigenkapitalfinanzierung und Fremdkapitalfinanzierung nicht zusammengeht.

Markus Raunig:

Siehst du da Parallelen zu der Situation aktuell?

René Berger:

Nein, Ich glaube, dass der Großteil der Unternehmen, die heute finanziert werden, im Prinzip ein Produkt für einen Markt entwickeln, dass nicht mehr ausschließlich Klicks verkauft werden, die möglicherweise keinen Umsatz generieren. Da hat sich schon was verändert, grundsätzlich auch im Mindset der Frühphasen-Investoren. Dass Frühphasen-Investitionen immer ein hohes Risiko beinhalten, ist natürlich nach wie vor klar. Man weiß nicht, ob das Unternehmen mit dem Produkt am Markt Erfolg haben wird, so wie es sich am Anfang das Gründerteam vorstellt.

Markus Raunig:

Du hast gesagt, ihr habt euer Portfolio dann abverkauft zu guten Valuations. Was war dann für dich persönlich der nächste Schritt?

René Berger:

dann für dich persönlich der nächste Schritt. Ich persönlich bin dann zur AT&S gegangen, als Investor Relations Manager zuerst, Dann bin ich für die Gesamtkommunikation vom Konzern zuständig gewesen. Die AT&S war damals im TechTax notiert, und das hat mir Riesenspaß gemacht. Ich habe dort den Harald Sommerer kennengelernt. Das war mein direkter Chef als damals Finanzvorstand. Rivi Dörflinger war CEO. Ich war Pressesprecher, war zuständig für die interne Kommunikation und bin kreuz und quer durch die Welt auf Roadshows bei den Investoren und bei den Analysten gewesen und habe sehr viel gelernt und habe da sehr, sehr viel Spaß gehabt.

Markus Raunig:

Damals Habe das viele Jahre gemacht. Sprung aus der Investorenrolle zurück in eine Operatingrolle. Wie war das? Du hast jetzt schon gemeint, es hat viel Spaß gemacht, trotzdem quasi dann wieder jemanden zu haben, an dem man reportet. Hast du das positiv wahrgenommen, weil eben wieder was lernen, oder war das schon etwas, wo die Flexibilität, die du vielleicht auch als Investor hattest, abgegangen ist?

René Berger:

jemanden reporte in dem Sinn. Es war eine Zusammenarbeit. Ich bin mit Harald Sommerer durch die Welt geflogen, wir haben gemeinsam die Quartals und Jahresberichte gemacht, wir haben die Hauptversammlungen vorbereitet, wir haben die interne Mitarbeiterkommunikation gemacht. Es war Gott sei Dank nicht so ein HierarchieverVerhältnis, wie das in großen Konzernen sehr, sehr oft der Fall ist. Deswegen habe ich das nicht so erlebt, sondern ich hatte auch dort meinen Bereich, für den ich verantwortlich war, und solange die Ergebnisse gepasst haben, war es in Ordnung.

Markus Raunig:

Ja, danach kam dann.

René Berger:

Next March. Danach kam Next March, und der Toto hat damals in dieser Zeit, wo ich bei der AT&S war, die March 16 gestartet, hat aber daneben ein Fahrermanagement betrieben und hatte einige sehr vielversprechende junge Rennfahrer unter Vertrag, unter anderem den Bruno Spengler, der später mal DTM-Meister geworden ist. Mit dem Bruno Spengler am Weg zur DTM ist er beim Hans-Werner Aufrecht gelandet. Hans-werner Aufrecht ist das A von AMG. Der hatte AMG an damals Daimler verkauft und haben abgespalten die HWA für Hans-Werner Aufrecht, und die HWA hat die Formel-3-Motoren für Mercedes produziert, hat die Sonderfahrzeuge, zum Beispiel die Le Mans-Rennwagen, produziert und hat die gesamte DTM gemacht. Und der Toto hat die Möglichkeit bekommen, bei der HWA zu investieren. Wir haben die HWA dann im Juni 2007 in Frankfurt an die Börse gebracht, und mit diesem Projekt bin ich wieder in die Zusammenarbeit mit Toto gegangen.

Markus Raunig:

Gab es bei dir auch schon immer eine Leidenschaft für den Motorsport, oder kam das eher vom Toto?

René Berger:

Das kam eindeutig vom Toto. Ich habe zwar immer gerne Formel 1 im Fernsehen geschaut, aber ich bin kein Petrolhead, wie man sagt, grundsätzlich. Diese Leidenschaft ist auch bis heute nicht mein totales Hobby. Ich habe eine Nähe dazu entwickelt. Es macht mir Spaß, mit Autos zu fahren auf einer Rennstrecke. Ich bin aber noch nie ein Rennen gefahren. Es ist schön, ein tolles Auto oder auch mal ein Formel 4 am Limit zu bewegen, also an meinem Limit. Ich bin mit dem Aliquesta zum Beispiel im gleichen Auto gefahren. Der hat mal am Red Bull Ring, glaube ich, fünf Sekunden oder sieben Sekunden gegeben pro Runde. Das heißt, es ist bei weitem nicht mein Limit, das Limit vom Auto, und deswegen ist es auch sehr, sehr gut, dass ich dort nicht eine wirkliche Passion habe, weil ich wäre viel zu langsam, weil ich gehe kein Risiko ein, wenn ich Auto fahre.

Markus Raunig:

Aber scheinbar eben dann doch oder Nicht nur scheinbar, ich glaube, das ist sehr klar ein sehr gutes Investment gemacht in dem Bereich, dann War das für dich damals schon absehbar, dass sich grundsätzlich jetzt die Formel 1, aber grundsätzlich auch der Motorsport so entwickeln wird, dass man da wirklich viel Geld verdienen kann. Oder hat es da Überzeugungsarbeit auch gebraucht vom Toto?

René Berger:

Ehrlich gesagt, ging es da immer um die Passion vom Toto. Der Toto hat mir in der Küche von der March 15 im Jahr 2000 gesagt ging es da immer um die Passion von Toto? Toto hat mir in der Küche von der March 15 im Jahr 2000 gesagt irgendwann werde ich Eigentümer von einem Formel 1 Team sein. Und ich habe mir gedacht ja, natürlich klar. Dann kam die HWA. Mit der HWA sind wir sozusagen auf die wirtschaftlich-finanzielle Seite auch vom Motorsport gekommen. Haben gesehen, da gibt es ein Unternehmen, das macht schöne Gewinne, hat tolle Margen, das kann man die Börse bringen. Da konnten wir dann unsere Erfahrung vom Kapitalmarkt, von Börsegängen mit der Leidenschaft vom Toto für Motorsport verbinden. Und dann ist eines zum anderen gekommen. Dann hat der Frank Williams den Toto als Shareholder wollen.

René Berger:

Dann haben wir bei Williams investiert im Jahr 2009, haben das Unternehmen 2011 auch in Frankfurt an die Börse gebracht, weil der Frank Williams damals den Rennstall von den Automobilherstellern unabhängig machen wollte, weil zuvor BMW mit Motor und Hauptsponsor sich verabschiedet hat, und er wollte die Möglichkeit haben, rasch auf Kapital zuzugreifen, falls das notwendig ist. Der Toto ist dann durch einen Zufall mehr oder weniger Team-Principal von Williams geworden. Wir haben 2012 mit Pastor Maldonado in Barcelona ein Rennen gewonnen. Wir haben 2012 in Pastor Maldonado in Barcelona ein Rennen gewonnen. In der Mercedes-Familie waren wir sozusagen durch die HWA schon drinnen, Und dann kam der nächste Schritt, sozusagen die Möglichkeit, beim Mercedes-Rennstall einzusteigen, die zu dem Zeitpunkt Schwierigkeiten hatten, einzusteigen, die zu dem Zeitpunkt Schwierigkeiten hatten.

Markus Raunig:

Du hast ja schon gemeint okay, ihr habt einige Unternehmen an die Börse gebracht. Was sind da deine größten Learnings? auch? Also, worauf kommt es da wirklich drauf an, weil ich weiß, es gibt auch einige Startups in Österreich, die jetzt gerade vor dem Schritt stehen. Was würdest du denen auch mitgeben?

René Berger:

Dass man sich einen Börsegang sehr, sehr gut überlegen muss, weil sobald man öffentlich notiert ist und Shareholder hat, die man auch nicht kennt, hat man einen bestimmten Transparenzansatz zu verfolgen, was nicht in jedem Unternehmen leicht ist. Diese Transparenz kann hinderlich sein fürs Geschäft. Diese Transparenz kann auch sehr schmerzhaft sein, weil, wenn man schlechte Ergebnisse hat, weiß das sofort jeder. Das heißt, es ist ein Schritt, den man sich sehr, sehr gut überlegen sollte, und wenn man an die Börse geht, dann sollte man einen guten Grund dazu haben. Das kann natürlich sein, dass man frisches Geld aufnimmt, um eine Expansion oder um eine Akquisition zu machen. Man darf an der Börse keine Märchen erzählen. Das fliegt einem immer um die Ohren. Das ist das Wichtigste, glaube ich. Was wir auch gelernt haben, ist es geht sehr, sehr stark ums Timing. Man kann mit dem besten Unternehmen, wenn das Window gerade nicht offen ist, nicht an die Börse gehen, und man kann mit einem deutlich schlechteren Unternehmen im nächsten offenen Window an die Börse gehen, mit einer tollen Bewertung.

Markus Raunig:

Das Investment dann in Mercedes. das ist ein unglaublich erfolgreiches Investment, auch deshalb, weil die Formel 1 in der Zwischenzeit einfach als Marke und auch von der Kapitalisierung ein ganz anderes Level erreicht hat, Auch durch den Einstieg von neuen Eigentümern, die die Vermarktung professionalisiert haben oder vorher schon professionell, aber sicher nochmal auf ein anderes Level gebracht haben. War das etwas, was für euch damals absehbar war, dieses ungenützte Potenzial, auch besonders im amerikanischen Markt, oder ist das etwas, wovon ihr profitiert habt, was ihr aber so nicht kommen habt, tim?

René Berger:

Nein, so kommen haben wir es nicht gesehen. Das wäre verlogen zu sagen. Wir haben da im Jahr 2009, wie wir bei Williams gesessen sind, gewusst, die Formel 1 ist in 15 Jahren ein ganz anderes Geschäft. Es haben damals die Teams ja kein Geld verdient. Das ist ja erst tatsächlich jetzt seit drei Jahren, vier Jahren mit dem Cost Cap gekommen, dass auf der einen Seite die Attraktivität gestiegen ist und auf der anderen Seite die Teams nicht mehr alles ausgeben können, was sie einnehmen, damit das Auto schneller wird, Und dadurch ergibt sich einfach eine Profitabilität, die es vorher nicht gegeben hat, Was aber nicht heißt, dass nicht vorher schon sehr viel Geld in der Formel 1 war. Was ist die Formel 1? Die Formel 1 ist an sich.

René Berger:

Wenn man es nach heutigen Maßstäben sich anschaut, ist es Content. Es ist Content, der produziert wird. Es ist Sport-Content. Es ist über Netflix Drive to Survive ist es noch mehr Content als Sport. Ich kann mich erinnern, wir waren ja in der ersten Saison nicht dabei, Ferrari auch nicht, Und irgendwie ist uns da klar geworden, das ist sowas wie Kardashians, Da werden einfach Personen dargestellt, Charaktere, Geschichten erzählt. Das ist wirklich reiner Content, Und das haben wir nicht vorhergesehen. Aber wir haben ein Setup im Team gehabt und haben es auch jetzt, dass wir davon gut profitieren konnten. Das liegt natürlich auf der einen Seite an der Attraktivität von einem Lewis Hamilton. Der Toto ist, glaube ich, auch nicht ganz unattraktiv, was Netflix und Social Media betrifft, Und dadurch haben wir auch natürlich das Glück gehabt, dass dieser Entwicklung uns sehr entgegengekommen ist. Aber von der Idee, dass Formel 1 generationsübergreifend Leute begeistern kann, von dieser Idee waren wir immer überzeugt 2012 habt ihr dann ein weiteres Unternehmen gegründet und finanziert, nämlich die Up to Eleven.

Markus Raunig:

Wie war da die Entstehungsgeschichte?

René Berger:

Hinter der Up to Eleven stehen der Jürgen und der Martin Pansy. Der Jürgen Pansy ist das Urgestein der SMS-AT, ist das Urgestein der SMS-AT, den kennen wir aus dem Jahr 1999 und waren immer beteiligt an dem Unternehmen, und er auch, der Martin Panz ist ein kleiner Bruder, der hat dann die Geschäftsführung übernommen, wie SMS-AT Teil vom italienischen Konzern Bongiorno war. Bongiorno selbst wurde an Entity Docomo verkauft. Also, das war der Plan, ist dann auch so gekommen, und da hat es dieses kleine Unternehmen in Graz gegeben, das im höheren einstelligen Millionenbereich Umsatz gemacht hat und sehr schön profitabel war mit SMS damals Banktans Unwetter-SMS, die Nachrichten vom Zahnarzt und von der Werkstatt aufs Telefon, dass das Auto fertig ist oder dass die Kapsel für den Mund fertig ist, und damit haben die ein sehr, sehr schönes Geschäftsmodell gehabt. Und wie Entity Docomo das verkaufen wollte, hat das nicht reingepasst.

René Berger:

Also Entschuldigung, wie Buongiorno das verkaufen wollte, hat das für Entity Docomo nicht hineingepasst, und deswegen hat es die Möglichkeit gegeben, einen Management Buyout dort zu machen. Und ganz natürlich ist der Jürgen, den wir eben schon lange kannten, mit Martin zum Doto und zu mir gekommen und hat gefragt, ob wir finanziell uns beteiligen wollen an diesem Management Buyout, was wir dann auch gemacht haben, und die Idee war, die Gewinne, die SMSAT gemacht hat, zu nützen, um wieder in Startups zu investieren. Dafür haben wir sozusagen eine Holding drüber gesetzt, die Up to Eleven, und wollten damit investieren. Wir haben uns vieles angeschaut. Es war nichts dabei, was uns gefallen hat. Investieren. Wir haben uns vieles angeschaut, es war nichts dabei, was uns gefallen hat. Das Geld aus dem positiven Cashflow der SMS AP war vorhanden. Also haben wir gesagt, dann machen wir selber was und haben die Nuki gegründet.

René Berger:

Und neben der Nuki oder ein Jahr nach der Nuki, zwei Jahre nach der Nuki haben wir dann Instahelp noch gegründet Und haben sozusagen als Idee einen Company Builder dort gemacht. Da beide Unternehmen sehr erfolgreich sich entwickeln, haben wir dann unsere Kapazitäten darauf fokussiert, diese beiden Unternehmen zu entwickeln. Und die Nuki ist heute Marktführer in Europa für Smart Locks, macht irgendwo um die 50 Millionen Umsatz. Die Instahelp ist wahrscheinlich heuer oder knapp zweistellig im Millionenumsatz, um die 10 Millionen ist profitabel. Es sind sehr, sehr schöne Unternehmen, die wir gemeinsam mit den beiden Pansis entwickeln konnten durften. Es gibt noch einen dritten Pansi-Bruder. Der ist Softwareentwickler und CTO von der Instahelp, der Jürgen ist Chief Product Officer von Nuki und der Martin ist der CEO von der Nuki, und es ist ein absolutes Vergnügen, mit denen zusammenzuarbeiten, weil das ist ein Team dort in Graz bei beiden Unternehmen, das unternehmerisch und managementtechnisch wirklich ganz, ganz vorn dabei ist.

Markus Raunig:

Du hast gemeint, ihr wolltet eigentlich investieren, habt aber dann nichts gefunden und deshalb dann quasi selbst gegründet. Was hat euch gefehlt damals? Warum habt ihr nichts gefunden?

René Berger:

Ja, es hat uns nicht getriggert, was wir gesehen haben. Man weiß ja nicht. Es gibt ja viele Unternehmen, die wir uns angeschaut haben, die sich dann auch toll entwickelt haben. Ich habe eine schöne Geschichte immer im Kopf. Das war Shazam. Shazam war lange vorher, die waren 99 oder 2000 bei uns bei der March 15. Und wir haben es nicht gemacht. Dazu habe ich abgeschossen, das Projekt damals, einfach, weil ich habe die Entwicklung nicht gesehen. Damals hat es keine Bandbreite gegeben, damals haben die Mobiltelefone noch nicht so die Musik gespielt wie heute. Und Gott sei Dank haben wir es nicht gemacht, weil wir hätten nie 10, 12 Jahre durchgehalten als Investoren und Geldgeber, bis das Unternehmen positiv wird.

Markus Raunig:

Ein Unternehmen muss zu den Investoren passen, das Unternehmen muss zu den Investoren passen, und es war halt nichts dabei, was uns zu dem Zeitpunkt, uns allen Vieren gefallen hat. Du hast es schon angesprochen, dass ihr da ein großes Vertrauensverhältnis auch zu den beiden Pansi-Brüdern oder den drei Pansi-Brüdern habt.

René Berger:

Was macht dieses Vertrauensverhältnis aus? Was macht Sie zu so guten Gründern? auch Ich glaube, dass Ehrlichkeit anderen gegenüber, aber vor allem sich selber gegenüber das Relevanteste ist, dass man anderen nicht erzählt, dass man selber gar nicht schuld ist und dass das eigentlich alles eh in Ordnung war und durch irgendwelche externen Gründe was nicht funktioniert hat. Noch viel wichtiger ist, dass man sich nicht selber in die Tasche lügt. Wenn man einen Fehler gemacht hat und den nicht analysiert und sich den nicht eingesteht, dann wird man ihn wahrscheinlich noch einmal machen. Und wir kennen uns einfach wahnsinnig lang, und wir sind immer ehrlich zueinander gewesen, und ich glaube, daraus ergibt sich eine Grundlage für die Zusammenarbeit, die notwendig ist. Und was haben die zwei?

René Berger:

Der Jürgen ist ein grenzgenialer Produktentwickler, ein Techniker, der aber auch ein globaleres Verständnis hat, als nur ein Technik-Nerd zu sein. Der Martin ist jemand, der ein Unternehmen von kein Umsatz auf 60 Millionen, 50 Millionen managen kann, mit allem, was dazugehört, eineinhalb Jahre vorher sich überlegen wo stehe ich dann? Was brauche ich für eine Unternehmensstruktur, um dieses Wachstum schaffen zu können? Ich meine, wir haben mit der Nuki im Consumer Electronics-Bereich aus Österreich heraus oder aus dem Dachraum heraus ein Produkt zuerst gebaut und dann verkauft, das in Europa Marktführer ist, und allein das spricht schon für diese Jungs. Wir sind im Prinzip aktive Aufsichtsräte, also wir sind Sparring-Partner. Ich habe immer wieder geholfen bei den rechtlichen Themen, bei den Verhandlungen mit externen Investoren oder bei den Finanzierungsrunden. Aber das operative Geschäft haben dort die Panzers gemacht.

Markus Raunig:

Du hast ja schon vorher gesagt, grundsätzlich war der Plan dann, quasi einen Company Builder zu bauen. Es ist jetzt aber bei zwei Unternehmen geblieben. Gleichzeitig muss man auch sagen, es ist wahrscheinlich trotzdem der erfolgreichste Company Builder, der wirklich Company Building macht in Österreich, die die nicht Consulting machen, sagen wir so Wenn du jetzt so in die Zukunft blickst, ist das schon etwas, wo ihr sagt, vielleicht kommen da in Zukunft noch weitere Unternehmen dazu, oder seid ihr eigentlich happy mit den zwei Companies jetzt?

René Berger:

Derzeit sind wir happy mit den zwei Companies, aber ich würde nicht ausschließen, dass wir in der Struktur in fünf Jahren wieder was machen. Ob das, was Eigenes ist, ob das ein Investment ist, dass wir gemeinsam mit der Struktur machen, ist alles möglich.

Markus Raunig:

Glaubst du grundsätzlich an das Modell von Company Building, also dass man eine Holding hat, die dann nach und nach Companies rauspinnt?

René Berger:

Ich glaube nur bedingt daran. Warum bedingt? Weil in dem Moment, wo man einen Company Builder hat, passt man nicht mehr in den klassischen Finanzierungsweg mit Angel Venture, finanzierung, private Equity. Man hat viel zu viele Anteile selber. Das operative Management hat nicht die 80% Anteil, die es für einen VC braucht. Das heißt, das ist ein anderer Weg. Ich glaube sehr wohl, dass man in einer Holdingstruktur nennen wir es von mir als Company Builder sehr gute Unternehmen entwickeln kann. Wenn man diesen Hochrisikoweg des Venture Capitals und Private Equity gehen möchte, ist als Startpunkt der Company Builder wahrscheinlich nicht das Richtige eine Bilder wahrscheinlich nicht das Richtige.

Markus Raunig:

Du hast vorher gesagt, dass für euch klar war, dass Amazon mit dem Modell, dass man da 20 Jahre lang keinen Profit der Wirtschaft, sondern nur Wachstum, wachstum, wachstum setzt, dass das in einem europäischen Markt nicht funktioniert hätte aufgrund der europäischen Mentalität und auch der Kapitalstruktur der europäischen Markt nicht funktioniert hätte aufgrund der europäischen Mentalität und auch der Kapitalstruktur der europäischen Wirtschaft. Jetzt muss man aber auch sagen genau das ist auch der Grund, warum die amerikanische Wirtschaft in den letzten 20 Jahren dreimal schneller gewachsen ist als die europäische. Siehst du da irgendwie Hoffnung für Europa, dass man das ändern kann?

René Berger:

Siehst du da irgendwie Hoffnung für Europa? dass man das ändern kann, glaube ich nicht, mann. Ich glaube schon, dass es tolle Unternehmen gibt, die auch durchaus global erfolgreich sein können, die aus Europa heraus sich entwickeln. Im Zweifelsfall werden die Amerikaner dann irgendwann zuschlagen und es kaufen, mit sehr hohen Bewertungen. Aber es gibt zum Beispiel Unternehmen wie Dr Lieb in Frankreich, deutschland, die ganz hervorragend sind, die sehr schnell und gut wachsen, aber etwas wie Amazon oder auch Tesla. Wer würde sich trauen, mit 300 Millionen Geld in Europa ein globales Automobilunternehmen zu gründen? Da muss man Elon Musk sein und die Investoren über ein Jahrzehnt bei der Stange halten. Mit der eigenen Vision so weit faszinieren, dass das funktioniert, eigenen Vision so weit faszinieren, dass das funktioniert.

René Berger:

In Europa haben wir ein Problem, dass wir sozusagen einen für Wachstum ungesunden Mix aus Eigenkapital und Fremdkapital Kultur haben, während die amerikanischen Kapitalgeber Unternehmen über 10 oder 15 Jahre finanzieren, auch wenn es Verluste macht, und auf der anderen Seite die Chinesen Kredite von den Staatsbanken bekommen, wo keiner weiß, ob die je zurückgezahlt werden, und die fahren den europäischen Unternehmen mit Riesenfabriken um die Ohren, und wir Europäer haben einfach nicht die Kapitaldecke, um global hier mitzuspielen, und das sieht man ja bei der Entwicklung des Industriestandortes Bei uns muss dann alles über Europa finanziert werden. Gut, ich meine, natürlich ist das auch Geld. Aber ob das professionelle Investoren sind, die die gleiche Qualität haben wie amerikanische Private Equity-Gesellschaften oder so viel Geld hergeben wie chinesische Banken Kredite für Riesenfabriken, sei dahingestellt.

Markus Raunig:

Du hast jetzt schon gezeichnet auf der einen Seite China, auf der anderen Seite USA und irgendwie Europa ein bisschen dazwischen zerquetscht. Wenn du jetzt wirklich vollen Gestaltungsspielraum hättest, was müssten wir in Europa tun, damit wir wieder wettbewerbsfähiger sind?

René Berger:

Na ja, auf der einen Seite kann man sagen, es ist relativ einfach zu sagen, was muss man tun, um wettbewerbsfähig zu sein. Gut ausgebildete Mitarbeiter haben die Innovation im Unternehmen treiben und die finanziellen Mittel, um diese Innovation dann auch in die Gänge zu bringen. Mit all dem, was ich jetzt gesagt habe, das ist ja keine Rocket Science. Thema Lohnkosten runter ja, natürlich, aber wir haben hier in Europa gleichzeitig ein Sozialmodell. Ja, natürlich, aber wir haben hier in Europa gleichzeitig ein Sozialmodell, das der Idee der niedrigen Lohnkosten, sprich eventuell auch niedrigen Gehälter, diametral gegenübersteht. Und ich bin sicher niemand, der sagt, wir sollen die Lohnkosten dermaßen senken, dass wir wettbewerbsfähig mit China sind. Wir müssen, glaube ich, auf Bildung setzen in Europa, wir müssen auf Kapitalmärkte setzen, das heißt, wir müssen auch zumindest Risikokapital in irgendeiner Form steuerlich begünstigen, und wir müssen investieren in technologische Entwicklung. Und wir müssen insbesondere auch in Österreich die Fehlerkultur verändern. Fehler werden gemacht, fehler darf man machen. Aus Fehlern lernt man viel mehr als aus Erfolgen. Das wissen alle Leute, die in der Wirtschaft tätig sind, die Fehler gemacht haben, und das weiß jeder Sportler Ja super spannend.

Markus Raunig:

Danke für diesen wirklich spannenden Blick hinter die Kulissen deiner Reise. Wenn du jetzt da drauf zurückblickst, was ist dein größtes Learning?

René Berger:

Mein größtes Learning ist, dass der Toto und ich und wir sind sozusagen eine Art zwei Seiten von einer selben Medaille. Wir ergänzen uns, deswegen rede ich von uns beiden in dieser Kombination. Wir waren immer nur erfolgreich, wenn wir etwas gemacht haben, wo wir in uns selbst investiert haben, wo wir in ir selbst investiert haben, wo wir in irgendeiner Form Einfluss nehmen konnten auf das, was passiert. Wenn wir wo investiert haben als reine Finanzinvestoren, dann ist es nie so gut aufgegangen, wie wenn wir in irgendeiner Form in Control waren von dem, was wir da tun. Sozusagen in Österreich würde man sagen Schuster, bleib bei deinem Leisten. In Wahrheit, mach das, was du verstehst, mach das, was du selber kontrollieren kannst. Und das gilt fürs Investieren im Risikokapitalbereich genauso. Und das gilt für das Investieren im Risikokapitalbereich genauso, wie es gilt für das Asset Management, das wir zwingendermaßen auch machen. Natürlich. Ich investiere viel lieber selber in Equities, stellportfolios zusammen, mache die Asset Allocation zwischen den verschiedenen Assetklassen, als dass ich einem Asset-Manager sozusagen ein Mandat gebe.

Markus Raunig:

Und die letzten zehn Jahre geben uns recht Wir müssen in Control sein, um erfolgreich zu sein.

René Berger:

Was ist dein bester Lifehack? die Frau von Toto, die Susi, sagt immer ein Ziel ohne Plan ist ein Traum. Und ich glaube, ganz wichtig ist einerseits, wenn man sich Ziele setzt, sich auch zu überlegen welche Schritte muss ich setzen, um dieses Ziel tatsächlich zu erreichen? Und man wird es nicht erreichen, wenn man sich damit zufrieden gibt, 70 oder 60 Prozent von dem zu geben, was man eigentlich geben kann, sondern man muss immer, wenn man etwas macht, 100 Prozent geben. Es ist viel gescheiter, wenn man etwas macht, 100% zu geben und andere Sachen nicht zu machen und eine schöne Zeit zu haben und Sport zu machen, als drei Sachen mit 60% anzugeben.

Markus Raunig:

Hast du eine Buchempfehlung für uns?

René Berger:

Buchempfehlung für uns. Ich lese relativ viel, allerdings einen Bruchteil nur von dem, was meine Frau liest. Die selektioniert sozusagen die Bücher. Für mich Im Bereich der Romane sage ich einmal hat mich ein Buch von Maurice Dantec das ist ein Franzose, ich war ja im Lycée und habe ihn dann kreftetiert, also ich lese vor allem aus Französisch hat mich ein Buch von Maurice Dantec, das aus Mitte der 90er Jahre ist und Babylon Babies heißt, sehr fasziniert, auch weil der damals schon sehr in Richtung Artificial Intelligence gegangen ist, was für mich damals wahnsinnig weit entfernt war. Heute, wenn man das Buch heute liest, denkt man sich, der ist in die Zukunft gereist damals. Und ein Buch, das mir sozusagen beruflich am besten gefallen hat, mir am meisten gebracht hat, ist Good for You, great for Me, finding the Trading Zone and Winning a Win-Win Negotiation. Das ist der Lorenz Süßkind.

René Berger:

Der unterrichtet in Harvard beim Programme on Negotiation and Leadership, das ich vor ein paar Jahren absolviert habe. Der war dort einer der Professoren, denen ich lauschen durfte und mit denen ich dann arbeiten durfte durfte. Und dieses Buch zeichnet für mich sehr gut nach oder vor eigentlich, worum es geht, wenn man in Verhandlungen hineingeht, dass es nicht ein reiner Kampf ist, den einer gewinnt und der andere verliert, sondern es müssen beide gewinnen. Man muss am Anfang einer Verhandlung ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Man muss sich überlegen was braucht der andere, um mir das geben zu können, was ich möchte, was ich brauche, um erfolgreich zu sein?

Markus Raunig:

Und das wird in diesem Buch sehr, sehr gut erklärt Hast du ein Lieblingsprodukt?

René Berger:

du ein Lieblingsprodukt? Ich fahre sehr gern Autos von Mercedes was jetzt schon so überraschend ist Und ich nutze, wo ich kann, Nuki. Das ist das Leben wahnsinnig erleichtert, weil man einfach ohne Schlüssel durch die Gegend laufen kann. Ansonsten gibt es alle möglichen Sachen, die ich groß finde, Zum Beispiel Samsung-Fernseher finde ich großartig.

Markus Raunig:

Gut, jetzt stell dir vor, du kommst nach Hause und siehst, in deiner Garage wurde eingebrochen und dein Lieblings-Mercedes steht nicht mehr da. Was ist dein Lieblings-Mercedes steht nicht mehr da. Was ist dein Lieblings-Schimpfwort?

René Berger:

In dem Fall würde ich wahrscheinlich einfach Scheiße sagen, schimpfwort, wenn ich sozusagen über den anderen finde. Ich Kasperl immer sehr gut, weil das ist mit ein bisschen Augenzwinkern. Oder Koffer, das ist so richtig. Wienerisch kann man auch noch steigern in Vollkoffer. Aber so im Alltag ist ein gutes Scheiß sicher etwas, was man sagt, wenn das Auto gestohlen worden ist.

Markus Raunig:

Wunderbar. Da kommt der Wiener Charme dann doch durch. Das bringt uns zu unserer letzten Rubrik, und das sind Moonshots und Predictions. Wir brauchen von dir, lieber René, einerseits einen Moonshots, frei nach dem großen JFK, der damals gesagt hat in der nächsten Dekade bringen wir jemanden auf den Mond, also etwas, das dadurch, dass du es aussprichst, vielleicht ein bisschen realer wird, und eine Prediction, etwas, wovon du felsenfest überzeugt bist.

René Berger:

Das ist ganz, ganz schwer. Es ist kein Wunsch, aber es ist ein Wunsch. Ich würde mir wirklich wünschen, dass es keine unglücklichen Kinder gibt. Unglückliche Kinder brechen mein Herz. Wenn es in einer Gesellschaft wie in Österreich Kinder gibt, die nichts zum Essen haben, die unglücklich sind, finde ich das ziemlich. um darauf zurückzukommen, weiß ich, daran sollte man was ändern, und ich glaube, das wäre ganz, ganz wichtig, dass das auch passiert. Eine Prediction da bin ich ganz schlecht. Ich glaube, und das merken wir auch beim Investieren ich habe vor 25 Jahren viel eher ein Gefühl und ein Gespür dafür gehabt, was kann ziehen, was kann andere Menschen begeistern. Ich bin jetzt über 50. Ich habe dieses Gefühl ein bisschen verloren dadurch, dass ich einfach nicht mehr so im Wind einmal, wie das meine Kinder sind, aber dass Artificial Intelligence ganz, ganz viele Bereiche unseres Lebens massiv verändern wird. davon können wir ausgehen.

Markus Raunig:

Ja, da bist du, glaube ich, in bester Gesellschaft. Leo René, vielen Dank für diesen wirklich spannenden Blick, sowohl in Vergangenheit als auch Zukunft. Vielen Dank auch an euch da draußen fürs mit dabei sein. Wir wünschen euch einen super Start in die neue Woche und hören uns wieder am Donnerstag mit einer neuen Folge Herzlichen.

René Berger:

Dank, viel Erfolg.

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